Kosmologie: Eine Partie aus 5 Sternen
Zweimal zwei Sterne und ein einsamer Begleiter – auf diese auch für kosmische Maßstäbe wohl seltene Konstellation stießen Astronomen um Marcus Lohr von der Open University im Sternbild Großer Bär. Alle fünf Sterne kreisen dabei um ein gemeinsames Gravitationszentrum, zwischen ihnen liegt jedoch eine Distanz, die der Umlaufbahn des Pluto um die Sonne entspricht, berichteten die Forscher laut der BBC während der Britischen Astronomietagung in Llandudno.
Die Konstellation befindet sich in 250 Lichtjahren Entfernung von uns und wurde im Rahmen des SuperWASP-Projekts (Wide Angle Search for Planets) entdeckt. Es erfasst die Helligkeit von Sternen und wie sich diese im Lauf der Zeit verändert. Passieren Sterne einander, entstehen bestimmte Muster in den gemessenen Lichtkurven, die wiederum Hinweise auf das Sternensystem geben. In einem der beiden Binärsysteme umkreisen die beiden Sterne sich so eng, dass sie eine gemeinsame äußere Atmosphäre teilen.
Alle fünf Sonnen befinden sich auf der gleichen Ebene, weswegen die Forscher vermuten, dass sie aus derselben protostellaren Staub- und Gasscheibe entstanden sind. "Es handelt sich wahrlich um ein exotisches Sternensystem", so Lohr gegenüber der BBC. "Prinzipiell spricht auch nichts dagegen, dass es dort Planeten gibt. Manchmal könnten dort dann fünf Sterne gleichzeitig am Himmel stehen – eine Ansicht, die jeden Star-Wars-Regisseur vor Neid erblassen ließe."
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