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News: Auch bei Blinden ist die Sehrinde aktiv

Die Annahme, bei von Geburt an blinden Menschen würden die für den Sehsinn zuständigen Areale im Gehirn brachliegen, ist falsch. Forscher um Amir Amedi der Hebrew University of Jerusalem hatten untersucht, wie und wo Informationen im Gehirn verarbeitet werden, und herausgefunden, dass die Sehrinde blinder Menschen für die Verarbeitung des Tastsinns und der Sprache sowie das Gedächtnis genützt wird.

Mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) konnten die Forscher nachweisen, dass die Sehrinde Blinder durch das Lesen der Braille-Schrift aktiviert wird, aber auch bei der Wiedergabe von zuvor Gemerktem eine wichtige Rolle spielt.

Amedi und seine Mitarbeiter schließen daraus, dass die überdurchschnittlichen kognitiven Fähigkeiten von Menschen, die zeitlebens blind sind, Folge tiefgreifender Reorganisationen der Sehrinde sind. Bei Menschen, die erst im Laufe ihres Lebens erblinden, ist diese Fähigkeit der Umstrukturierung demnach weniger ausgeprägt.
  • Quellen
Nature Neuroscience 10.1038/nn1072 (2003)

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