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Immunreaktion: Auch Fettzellen bekämpfen Infektionen

Fettzellen reagieren auf Angreifer und bilden eigene molekulare Abwehrwaffen.
Hausmaus

Fettgewebe scheint eine aktive Rolle bei der Bekämpfung bakterieller Infektionen zu spielen – zumindest bei Mäusen. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam um Ling-juan Zhang von der Universität Kalifornien in San Diego. Die Wissenschaftler untersuchten, wie Fettzellen der Unterhaut auf eine Infektion mit dem Erreger Staphylococcus aureus reagieren. Diese so genannten Adipozyten produzierten daraufhin selbstständig eine Waffe gegen die Eindringlinge, das Antimikrobielle Peptid Cathelicidin. In Versuchen mit genetisch veränderten Mäusen, die keine Adipozyten bilden können, fanden die Forscher, dass diese Tiere gegenüber dem Erreger deutlich anfälliger waren.

Ein weiteres Indiz für die aktive Abwehrreaktion der Fettzellen ist für die Forscher, dass sich die Fettschicht durch eine Infektion verdickt. Außerdem erwiesen sich junge Fettzellen als kämpferischer als ihre reifen Gegenstücke – möglicherweise belegt dieser Befund die Tatsache, dass Menschen mit Übergewicht und Diabetes anfälliger für Infektionen sind. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass auch Fettzellen Angreifer identifizieren und aktiv bekämpfen können – sie reihen sich damit ein in eine große Gruppe von verteidigenden Zelltypen, zu denen neben den klassischen Immunzellen auch Epithelzellen und einige andere gehören.

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