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Verhalten: Auch kleine Vögel können sich durchsetzen

Manchmal können sich auch kleinere Vogelspezies im Kampf um Futter gegen größere Artgenossen behaupten. Entscheidend könnte dabei sein, wie nah die beiden Spezies, die im Clinch liegen, miteinander verwandt sind.
Kolibri

"Wer größer ist, gewinnt" – diese Regel bestimmt das Zusammenleben vieler Spezies im Tierreich. Und wenn andere, kräftigere Artgenossen sich bereits in einem Gebiet niedergelassen haben, dann müssen kleinere Exemplare eben unter Umständen auf eine andere Bleibe oder Futterstelle ausweichen. Doch nicht immer kommt es allein auf die Körpergröße an, wie Forscher um Paul Martin von der Queen’s University nun feststellten. Denn bei Vögeln können sich auch Vertreter kleinerer Spezies bisweilen ganz gut durchsetzten.

Martin und seine Kollegen untersuchten mehr als 23 000 Situationen, in denen sich Angehörige von jeweils zwei aus 246 verschiedenen Vogelspezies um Futter balgten. Dabei beobachteten die Wissenschaftler etwa Aasgeier, die sich an toten Tieren labten oder Kolibris auf Nektarsuche. Dabei zeigte sich, dass Unterschiede in der Größe immer unwichtiger wurden, je entfernter verwandt die beiden Arten miteinander waren. Die Forscher vermuten, dass sich im Zuge der Evolution bei kleineren Spezies bestimmte Eigenschaften entwickelt haben, die ihnen, obwohl sie größentechnisch den Kürzeren ziehen, trotzdem Vorteile in aggressiven Auseinandersetzungen verschaffen. So sind manche kleineren Vögel etwa schneller und wendiger oder verfügen über eine besser ausgeprägte Beinmuskulatur und schärfere Klauen. Im nächsten Schritt wollen Martin und sein Team sich einzelne Arten genauer anschauen und herausfinden, warum manche Spezies ihren Größennachteil ausgleichen können – und andere wiederum nicht.

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