Papageien: Auch Krummschnäbel nutzen Stöckchen
Die in den Bergen Neuseelands lebenden Keas (Nestor notabilis) gehören zu den gewitztesten Papageien der Erde, die mit ihren Schnäbeln sehr geschickt umgehen können: So sind sie zum Beispiel in der Lage, Rucksäcke zu öffnen oder die Dichtungsgummis aus Autofenstern zu fummeln. Doch damit sind ihre technischen Fähigkeiten noch lange nicht ausgereizt, wie nun Alice Auersperg von der Universität Wien und ihre Kollegen beobachtet haben: Die Vögel können tatsächlich auch mit ausgefeilten Werkzeugen wie Stöckchen arbeiten, um an Futter zu kommen – ein für Papageien und andere krummschnabelige Arten bislang einzigartiges Verhalten.
Dazu musste der Papagei ein Stöckchen in die Öffnung einer Plexiglasscheibe einführen, um damit seine Belohnung von einer Plattform zu schubsen. Dazu packte er den kleinen Stab seitlich mit dem Schnabel und presste ihn gegen das Loch des Versuchsaufbaus. Dann fasste er ihn mit einem seiner Füße, damit er nicht herunterfiel, bis er sein Werkzeug am anderen Ende wieder mit dem Schnabel griff. Anschließend schob er es durch das Loch und bewegte es hin und her, bis er das gewünschte Zielobjekt zum Sturz gebracht hatte.
Kermit musste also eine extreme motorische Leistung vollbringen, während der er nicht nur verschiedene Körperteile exakt zu koordinieren hatte, sondern auch noch ahnen musste, wie sich bestimmte Bewegungen jeweils auswirken. Der Papagei blieb jedoch kein kluger Einzelfall: Einige weitere Keas in den Volieren der Wiener erlernten diese Technik, als sie diese von Kermit vorgeführt bekamen. Immerhin drei von fünf seiner Artgenossen waren anschließend in der Lage auf diese Weise Futter zu angeln. Ob die Art auch in freier Wildbahn derartige Werkzeuge einsetzt, ist noch unbekannt. Ihre raue Bergheimat erfordert jedoch eine hohe Flexibilität, um an Futter zu kommen – Werkzeuggebrauch könnte durchaus dazu zählen. (dl)
Verglichen zum Beispiel mit Krähen – die häufig Ästchen als Werkzeug einsetzen – erschwert der gekrümmte Schnabel das Arbeiten mit Stöckchen, da Papageien diese bestenfalls quer in den Mund nehmen und sie kaum geschickt bewegen können: Die gebogene Schnabelspitze ist stets im Weg und das Material wackelt stark zwischen den beiden gekrümmten Schnabelhälften hin und her. Zudem bauen Keas und die meisten anderen Papageienarten keine Nester aus Zweigen, so dass sie sich mit dem Material auch sonst nur selten gezielt beschäftigen. Dennoch entwickelte ein von den Biologen gehaltener Kea namens Kermit rasch eine ausgefeilte Technik, um mit Hilfe eines Zweigs Futter zu ergattern, das sonst für ihn unerreichbar gewesen wäre.
Dazu musste der Papagei ein Stöckchen in die Öffnung einer Plexiglasscheibe einführen, um damit seine Belohnung von einer Plattform zu schubsen. Dazu packte er den kleinen Stab seitlich mit dem Schnabel und presste ihn gegen das Loch des Versuchsaufbaus. Dann fasste er ihn mit einem seiner Füße, damit er nicht herunterfiel, bis er sein Werkzeug am anderen Ende wieder mit dem Schnabel griff. Anschließend schob er es durch das Loch und bewegte es hin und her, bis er das gewünschte Zielobjekt zum Sturz gebracht hatte.
Kermit musste also eine extreme motorische Leistung vollbringen, während der er nicht nur verschiedene Körperteile exakt zu koordinieren hatte, sondern auch noch ahnen musste, wie sich bestimmte Bewegungen jeweils auswirken. Der Papagei blieb jedoch kein kluger Einzelfall: Einige weitere Keas in den Volieren der Wiener erlernten diese Technik, als sie diese von Kermit vorgeführt bekamen. Immerhin drei von fünf seiner Artgenossen waren anschließend in der Lage auf diese Weise Futter zu angeln. Ob die Art auch in freier Wildbahn derartige Werkzeuge einsetzt, ist noch unbekannt. Ihre raue Bergheimat erfordert jedoch eine hohe Flexibilität, um an Futter zu kommen – Werkzeuggebrauch könnte durchaus dazu zählen. (dl)
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