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Biologie: Auch Mäuseweibchen haben ihre Tage

Weibliche Ägyptische Stachelmäuse sind die Ausnahme mit der Regel: Sie sind die ersten Nager, bei denen Forscher Hinweise auf einen Menstruationszyklus entdeckten, der dem des Menschen ähnelt.
Eine Maus sieht sich um

Der weibliche Menstruationszyklus ist im Tierreich vergleichsweise einzigartig: Abgesehen vom Menschen bekommen nur rund 1,5 Prozent aller Säugetierweibchen regelmäßig ihre Periode – die meisten von ihnen sind ebenfalls Vertreter von Primatenspezies. Die anderen Arten verfügen zwar auch über einen Sexualzyklus, dabei wird die Gebärmutterschleimhaut der Weibchen aber nur umgebaut, wenn sich dort keine befruchtete Eizelle einnistet, und nicht gleich komplett abgestoßen. Der Eisprung erfolgt bei vielen Tierarten zudem nicht periodisch, sondern ist an den Geschlechtsakt selbst gekoppelt.

Auch bei Nagern waren sich Wissenschaftler bislang relativ sicher, dass diese allgemein über keinen Menstruationszyklus verfügen. Das stimmt aber nicht, wie ein Team um Nadia Bellofiore vom Hudson Institute of Medical Research jüngst entdeckte: Weibliche Ägyptische Stachelmäuse (Acomys cahirinus) menstruieren offenbar – sie sind sozusagen die Ausnahme mit der Regel.

Um den Blutungen der Tiere auf die Schliche zu kommen, spülten die Forscher die Vaginen von 14 Stachelmausweibchen und einer Kontrollgruppe weiblicher Labormäuse 18 Tage lang regelmäßig mit einer Kochsalzlösung durch. Außerdem untersuchten sie die Gebärmutter der Nager zu verschiedenen Zeitpunkten. Dabei stießen sie bei den Stachelmäusen auf einen regelmäßigen, etwa neun Tage langen Menstruationszyklus, bei dem die Nager im Schnitt drei Tage lang bluteten.

Die Stachelmaus, so hoffen zumindest Bellofiore und ihre Kollegen, wäre damit vielleicht ein potenzielles neues Modelltier, um weibliche Zyklusbeschwerden und -erkrankungen in Zukunft genauer erforschen zu können. Ob die winzige Maus aber tatsächlich als Tiermodell taugt, werden erst weitere Untersuchungen zeigen. Aktuell beschäftigen sich die Wissenschaftler vom Hudson Institute of Medical Research mit der Frage, wann und wie genau die Gebärmutterschleimhaut bei den Tieren im Lauf des Zyklus abgestoßen und wieder aufgebaut wird – und welche Gene dafür verantwortlich sind.

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