Raumfahrt: Auch Rosetta blickte zu Pluto
Rund fünf Milliarden Kilometer trennten die ESA-Sonde Rosetta vom Zwergplaneten Pluto, als die NASA-Sonde New Horizons in wenigen tausend Kilometern Abstand daran vorbeiraste. Dennoch richtete Rosetta ausnahmsweise ihre Kameras auf den entfernten Himmelskörper statt auf den nahen 67P/Churyumov-Gerasimenko – ein Test für das OSIRIS-Kamerasystem. Mehr als drei Stunden Belichtungszeit und anschließend eine intensive Bildbearbeitung waren nötig, um Pluto letztlich überhaupt sichtbar zu machen. Er ist damit der entfernteste Körper im Sonnensystem, den Rosetta je zu Gesicht bekommen habe, so Holger Sierks vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung und Leiter des OSIRIS-Teams. 20 Aufnahmen, die jeweils zehn Minuten lang belichtet wurden, musste sein Team erst überlagern und sorgfältig bearbeiten.
Problematisch war vor allem die dichte Atmosphäre aus Gas und Staub, die 67P mittlerweile umgibt. Dass der nur 2370 Kilometer große Körper in den Aufnahmen überhaupt zu sehen sei, grenze an ein kleines Wunder. "Schließlich ist OSIRIS kein Teleskop, sondern eine Kamera, die in erster Linie dafür entwickelt wurde, den Rosettakometen aus großer Nähe zu untersuchen", erklärte Sierks.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben