Schlafforschung: Auch Schnecken machen Nickerchen
Beim Blick auf das gemächliche Treiben einer Wasserschnecke sollte man meinen, dass die Weichtiere nicht zudem auch noch ausgewiesene Erholungszeiten benötigen. Weit gefehlt, berichten nun Richard Stephenson und Vern Lewis von der University of Toronto in Kanada: Auch Mollusken wie die Schlammschnecke Lymnea stagnalis legen in unregelmäßigen Zeiten eine Siesta ein. Offenbar ist Schlaf für mehr Tiere ein Grundbedürfnis als gedacht.
Der Zustand "Schlaf" ist aber gerade bei Schnecken nicht ganz einfach zu konstatieren, bemerken die Forscher. Gewöhnlich bezeichnen Experten Tiere als schlafend, wenn verschiedene Kriterien wie bewegungsloses Verharren in einer Position, verzögerte Reaktionsfähigkeit auf äußere Reize und ähnliche Zustände gemeinsam auftreten.
Anders als Wirbeltiere scheinen die Weichtiere allerdings recht unregelmäßig zu ruhen, wie Langzeitbebachtungen von acht Schnecken über 79 Tage hinweg zeigten: Die Schlafphasen folgen nicht einem 24-Stunden-Rhythmus, sondern wiederholen sich in einem nicht sehr festgelegten Muster über 2 bis 3 Tage hinweg. Die Schnecken müssen zudem nicht "nachschlafen", wenn sie eine längere Zeit über wach gehalten werden. Gerade wegen solcher Unterschiede zum Wirbeltierschlaf könnten die Weichtiere interessante Vergleichsobjekte in Studien sein, die die biologische Grundlage des Schlafverhaltens untersuchen. (jo)
Der Zustand "Schlaf" ist aber gerade bei Schnecken nicht ganz einfach zu konstatieren, bemerken die Forscher. Gewöhnlich bezeichnen Experten Tiere als schlafend, wenn verschiedene Kriterien wie bewegungsloses Verharren in einer Position, verzögerte Reaktionsfähigkeit auf äußere Reize und ähnliche Zustände gemeinsam auftreten.
Nach dieser Definition nicken auch Schnecken immer mal wieder etwa 22 Minuten lang ein, so Stephenson und Lewis nach intensiven Beobachtungen der Laboraquarien: Die Tiere entspannen in einer typischen Ruhestellung von Fühler, Fuß und Körpermantel und stellen die Raspelbewegung ihrer Radula-Zunge ein. Der Ruhezustand kann durch die Gabe von Leckereien – einer Zuckerlösung – oder störende Berührungsreize aufgehoben werden, wobei die schlafenden Schnecken auf beides aber erkennbar verzögert reagieren. Auf eine Berührung folgt nach der kurzen Denkpause dann aber eine heftigere Schreckbewegung als üblich.
Anders als Wirbeltiere scheinen die Weichtiere allerdings recht unregelmäßig zu ruhen, wie Langzeitbebachtungen von acht Schnecken über 79 Tage hinweg zeigten: Die Schlafphasen folgen nicht einem 24-Stunden-Rhythmus, sondern wiederholen sich in einem nicht sehr festgelegten Muster über 2 bis 3 Tage hinweg. Die Schnecken müssen zudem nicht "nachschlafen", wenn sie eine längere Zeit über wach gehalten werden. Gerade wegen solcher Unterschiede zum Wirbeltierschlaf könnten die Weichtiere interessante Vergleichsobjekte in Studien sein, die die biologische Grundlage des Schlafverhaltens untersuchen. (jo)
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