Lautäußerungen: Auch Vögel setzen ihren oberen Stimmapparat ein
Wie Menschen setzen auch singende Vögel die oberen Bestandteile ihres Stimmapparats aktiv ein, um den Klang ihrer Töne feiner zu justieren.
Mit Hilfe der Röntgen-Cinematografie – der Erstellung beweglicher Bilder im Röntgenapparat – gelang es Tobias Rieder vom amerikanischen Zentrum für Stimm- und Sprachforschung in Denver und seinen Kollegen, entsprechende Bewegungen beim Roten Kardinal (Cardinalis cardinalis) nachzuweisen. Die Aufnahmen belegten, dass der obere Stimmtrakt des amerikanischen Singvogels regelmäßig expandiert und sich dann wieder zusammenzieht. Dabei verändern sich die Form von Rachen und Speiseröhre, sodass sich die Resonanzeigenschaften dieser Hohlräume ebenfalls wandeln.
Auf diese Weise werden sie auf die niedrigsten Oberschwingungen des Gesangs eingestellt und damit dessen tonale Qualität sichergestellt. Das ist notwendig, weil die Töne in diesem Schwingungsbereich relativ energiearm und damit leise sind. Bislang galten die Bewegungen des Vogelschnabels als entscheidend für die Ausbildung des charakteristischen Gezwitschers – sie sollten ähnlich wie die Fingerbewegungen beim Flötenspiel wirken.
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