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Kommunikation: Auch weibliche Kaskadenfrösche stoßen Ultraschallrufe aus

<i>Odorrana tormota</i>
Die Weibchen des chinesischen Kaskadenfroschs Odorrana tormota zeigen ihre Empfängnisbereitschaft durch Ultraschallrufe an, fanden Forscher um Jun-Xian Shen von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Beijing heraus. Die an rauschenden Bächen lebenden Frösche nutzen diese hohen Frequenzen vermutlich, um sich über dem Hintergrundlärm des fließenden Wassers für Artgenossen hörbar zu machen.

Ob die Weibchen dieser nachtaktiven Froschart überhaupt solche Rufe ausstoßen, die eine Rolle in dem von den werbenden Männchen dominierten Kommunikationssystem spielen, war bisher nicht klar. Shen und seinen Kollegen gelang es, die von den Froschdamen produzierten Laute in einem abgedunkelten Raum mit einem Ultraschallmikrofon aufzunehmen.

Sie fanden heraus, dass die Weibchen kurz vor dem Eisprung kurze, hochfrequente Rufe von sich gaben, die sich von denen der Männchen in Frequenz und Länge unterschieden. Als die Wissenschaftler diese Laute den Männchen vorspielten, erhöhten diese ihre Rufaktivität und bewegten sich sehr präzise in Richtung des Lautsprechers.

Odorrana tormota ist eine von bislang zwei bekannten Froscharten, für die Rufe im Ultraschallbereich nachgewiesen wurden. Die zweite Spezies, Huia cavitympanum, lebt auf Borneo. (alj)
  • Quellen
Shen, J.-X. et al.: Ultrasonic frogs show hyperacute phonotaxis to female courtship calls. In: Nature 10.1038/nature06719, 2008.

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