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Kosmologie: Auch Zwerggalaxien sind gut entwickelt

Baustein für Baustein – so hat sich das Universum allmählich zusammengesetzt, glauben Kosmologen. Ausgehend von winzigen Fluktuationen in der ursprünglichen Materie kurz nach dem Urknall entstanden zuerst kleine Strukturen, die sich nach und nach zu immer größeren Objekten zusammenfanden. Dementsprechend hält man die unzähligen kleinen Zwerggalaxien für ziemlich ursprüngliche Komponenten der ausgereiften größeren Galaxien, zu denen auch unsere Milchstraße zählt. Doch nun widersprechen Wissenschaftler um den Astronomen Nobuo Arimoto vom nationalen astronomischen Observatorium in Japan der Vorstellung von den primitiven Zwerggalaxien.

Die Forscher studierten mit dem Subaru-Teleskop eingehend die Zwerggalaxie Leo A im Sternbild Löwe, von der man auf Grund ihrer großen Menge an Gasen, der geringen Gesamtmasse und ihrer isolierten Lage annimmt, dass sie während ihrer Lebenszeit kaum Kontakt mit anderen Galaxien hatte. Dementsprechend einfach sollte sie strukturiert sein. Arimotos Team stellte jedoch fest, dass Leo A bedeutend weiter ausgedehnt war, als vermutet wurde. Außerdem fand es in den Außenbezirken einen Halo von Sternen, der schließlich mit einem scharfen Ende die Grenze der Galaxie anzeigte.

Die neu entdeckten Merkmale deuten darauf hin, dass auch Zwerggalaxien komplex aufgebaut sind und womöglich eine bewegte Vergangenheit haben, wie man sie zuvor nur großen Galaxien zugestanden hat. Offenbar haben Astronomen bislang nur "die Spitze des Eisbergs" gesehen, wenn sie ihre Teleskope auf die vermeintlich kleinen Sternensysteme gerichtet haben.

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