Domestikation: Auf dem Rücken der Pferde
... liegt das Glück dieser Erde, sagt ein altes arabisches Sprichwort. Aber nicht die Araber waren die ersten, die dort oben saßen, es waren andere Völker, die die vielfältigen Fähigkeiten der robusten Vierbeiner entdeckten.
Millionen von Wildpferden zogen während der Kupferzeit über die ausgedehnten Steppen Zentralasiens. Den damals dort lebenden Menschen dienten sie als Nahrungsgrundlage, wie abgenagte Knochen zeigen, die in Gräbern gefunden wurden. Im heutigen Nordkasachstan existierte vor 5000 bis 6000 Jahren die sogenannte Botai-Kultur, eine Gemeinschaft halb-sesshaft lebender Jäger, die je nach Nahrungsangebot und Jahreszeit umherzogen.
Dass Pferde von diesen Steppenbewohnern nicht nur gejagt, sondern auch gezähmt worden sind, vermutete man auf Grund von Werkzeugfunden und Mulden, in denen Pfähle von Pferdekoppeln gestanden haben könnten. Da ein eindeutiger Beweis aber fehlte, war diese These umstritten.
Botai-Pferdefüße gleichen eher denen domestizierter Pferde als denen von Wildpferden aus ähnlichen Regionen, wie Alan Outram und seine Kollegen feststellten. Die Botai-Pferde dürften demnach schlanker und feingliedriger als Wildpferde gewesen sein.
Auch an den Zähnen der Tiere fanden sich verräterische Spuren: Der zweite hintere Backenzahn zeigte einen typischen vertikalen Streifen, der von Zaumzeug stammen könnte. Diese Abnutzung findet man auch bei heutigen Pferden, wenn sie regelmäßig geritten werden. Dass sie durch einen normalen Verschleiß beim Kauen zustande kam, halten die Forscher bei ihrer Tiefe und Form für ausgeschlossen.
Sie wiesen außerdem eine Knochenneubildung im Bereich der Lücke zwischen den Schneide- und Backenzähnen nach, die nur bei gezäumten Tieren stattfindet. Nicht alle der untersuchten Gebisse zeigten solche Veränderungen, was darauf hinweist, dass nur ein Teil der Pferde geritten worden ist. Vielleicht wurden sie zur Jagd auf ihre Artgenossen eingesetzt – oder um Viehherden zusammenzutreiben.
Diese Tradition könnte also schon sehr alt sein und die dortigen Einwohner die Ersten, die nicht nur die schnelle Fortbewegung mit Pferdestärken, sondern auch die nährreiche Milch der Stuten zu schätzen wussten, die heute noch – wie schon im alten Ägypten – als Heil- und Schönheitsmittel gilt.
Dass Pferde von diesen Steppenbewohnern nicht nur gejagt, sondern auch gezähmt worden sind, vermutete man auf Grund von Werkzeugfunden und Mulden, in denen Pfähle von Pferdekoppeln gestanden haben könnten. Da ein eindeutiger Beweis aber fehlte, war diese These umstritten.
Forscher von der University of Exeter untersuchten jetzt Knochenfunde von Pferden der Botai. Dabei konzentrierten sie sich vor allem auf den Mittelfußknochen, der sich im Laufe der Evolution besonders stark verändert, wenn er ungewohnten Belastungen ausgesetzt ist – zum Beispiel durch einen Reiter oder einen Wagen, den ein Pferd bewegen muss.
Botai-Pferdefüße gleichen eher denen domestizierter Pferde als denen von Wildpferden aus ähnlichen Regionen, wie Alan Outram und seine Kollegen feststellten. Die Botai-Pferde dürften demnach schlanker und feingliedriger als Wildpferde gewesen sein.
Auch an den Zähnen der Tiere fanden sich verräterische Spuren: Der zweite hintere Backenzahn zeigte einen typischen vertikalen Streifen, der von Zaumzeug stammen könnte. Diese Abnutzung findet man auch bei heutigen Pferden, wenn sie regelmäßig geritten werden. Dass sie durch einen normalen Verschleiß beim Kauen zustande kam, halten die Forscher bei ihrer Tiefe und Form für ausgeschlossen.
Sie wiesen außerdem eine Knochenneubildung im Bereich der Lücke zwischen den Schneide- und Backenzähnen nach, die nur bei gezäumten Tieren stattfindet. Nicht alle der untersuchten Gebisse zeigten solche Veränderungen, was darauf hinweist, dass nur ein Teil der Pferde geritten worden ist. Vielleicht wurden sie zur Jagd auf ihre Artgenossen eingesetzt – oder um Viehherden zusammenzutreiben.
Ein ganz anderes Licht auf die Rolle der Pferde wirft ein weiterer Fund: An tönernen Gefäßen der Botai entdeckten die Forscher Milchfette, die typisch für Stutenmilch sind. Offenbar wurden die Tiere also gemolken und ihre Milch als Nahrungsmittel genutzt. Auch heute noch trinken die asiatischen Steppenbewohner Stutenmilch und vergären sie zum Beispiel zu Kumys, einem beliebten Milchwein mit mandelartigem Nachgeschmack.
Diese Tradition könnte also schon sehr alt sein und die dortigen Einwohner die Ersten, die nicht nur die schnelle Fortbewegung mit Pferdestärken, sondern auch die nährreiche Milch der Stuten zu schätzen wussten, die heute noch – wie schon im alten Ägypten – als Heil- und Schönheitsmittel gilt.
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