Wetter: Auf dem Weg zum wärmsten Winter?
Von einem kurzen Intermezzo Mitte Januar abgesehen, fällt der Winter diese Saison bislang weitgehend aus. Dem rekordverdächtig warmen Dezember folgte ein ebenfalls zu warmer Januar, wie der Deutsche Wetterdienst berichtete: Mit einem Durchschnittswert von 3,2 Grad Celsius ist die eigentlich kalte Jahreszeit drei Grad wärmer, als es im langjährigen Durchschnitt üblich war. Doch trotz der oft eher frühlingshaften äußeren Bedingungen macht dies den Winter noch nicht zum Spitzenreiter seit 1881/82, dem Beginn der modernen Aufzeichnungen. Gegenwärtig belegt er "nur" den fünften Platz. Spitzenreiter ist der Winter 2006/07 mit einem Mittelwert von 4,4 Grad Celsius, auf Platz vier liegt das letzte Jahre mit einem Durchschnitt von 3,3 Grad Celsius. Der Deutsche Wetterdienst widerspricht damit einigen kursierenden Medienmeldungen, die bereits von einem Rekordwinter sprechen.
Einer der Hauptgründe für den Ausfall von Kälte und Schnee sind die dominierenden Wetterlagen. Deutschland befindet sich seit Wochen zumeist im Zustrom von Luftmassen aus Westen und Südwesten, die sehr milde Meeresluft zu uns führten. Nur selten drehte die Windrichtung auf Nord oder Nordost und öffnete damit arktischen Luftmassen den Weg nach Mitteleuropa. Und selbst in diesen Phasen sank das Quecksilber nur zeitweise in den Frostbereich, weil auch in Skandinavien kaum Kaltluft vorhanden war. Aktuell stehen die Zeichen wieder auf etwas kälteren Luftmassen aus dem Norden, so dass sich in den nächsten Tagen auch im Flachland wieder Flocken in den Regen mischen könnten: Einen echten Winter wird man aber dennoch nur im Bergland erleben. Um einen neuen Rekord aufzustellen, müsste das letzte Wintersechstel allerdings dann deutlich zu mild ausfallen. Ganz ausgeschlossen ist dies nicht, denn der Hochwinter zwischen Anfang Januar und Mitte Februar ist praktisch vorbei. Die Tage werden wieder länger, und mit dem zunehmend höheren Sonnenstand verstärkt sich auch die Einstrahlung, was wiederum die Temperaturen nach oben treiben kann. Seriöse Prognosen bis zum Ende des Monats gibt es jedoch nicht.
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