News: Auf den Zeitpunkt kommt es an
Vielen Frauen mit Eierstockkrebs wird als Standardtherapie das Medikament Taxol verordnet. Jetzt stellte sich heraus, das die bisherige Verabreichung - eine größere Dosis alle drei Wochen - anscheinend die schlechtere Wahl ist. Wenn die Patienten mit diesem Medikament stattdessen in kleineren wöchentlichen Dosen versorgt werden, dann ist die Wirksamkeit gleich. Aber wie eine neue Studie zeigt, werden Nebenwirkungen erheblich reduziert.
"Dies ist eine wichtige Untersuchung, da sie zeigt, dass man die Nebenwirkungen reduzieren kann, wenn man eine wöchentliche Verabreichung wählt", sagte Dr. Per Rosenberg vom Universitätskrankenhaus in Linköping, Schweden. "Aber es ist auch wichtig, weil es darauf schließen lässt, dass wir die Dosis von Taxol, die wöchentlich verabreicht wird, erhöhen könnten, ohne die Toxizität zu erhöhen". Taxol in Verbindung mit einem Platin-Medikament ist heute die Standardtherapie für Frauen mit Eierstockkrebs. Jedoch suchen die Ärzte noch immer nach neuen Wegen, die ermöglichen, die Toxizität auf ein Minimum zu beschränken und gleichzeitig die Antitumor-Aktivität zu erhalten. In der Studie schwedischer und finnischer Wissenschaftler, trat bei 45 Prozent der Frauen, die im Drei-Wochen-Zyklus behandelt wurden, eine abnorme Verminderung der neutrophilen weißen Blutkörperchen (Neutropenie) des Grades 3 oder 4 auf, während dies nur bei 18 Prozent der Frauen der Fall war, die TAXOL auf wöchentlicher Basis erhielten. Bei 29 Prozent der Frauen, denen Taxol alle drei Wochen verabreicht wurde, zeigte sich eine Neutropenie des Grades 3, jedoch betraf diese Komplikation nur elf Prozent der Frauen mit wöchentlicher Verabreichung. Auch der häufig auftretende Haarausfall wurde bei der wöchentlichen Verabreichung reduziert: Während 79 Prozent der Frauen daran litten, die das Medikament im Drei-Wochen-Zyklus erhielten, trat er bei der anderen Gruppe nur bei 46 Prozent auf.
Auf die Wirksamkeit des Medikaments hatte die Umstellung auf die wöchentliche Behandlung keine Auswirkung und die gesamte mittlere Überlebensrate war vergleichbar. Für die Studie waren mehr als zweihundert Frauen zufällig ausgewählt worden. Die wöchentliche Dosis wurde so berechnet, dass sie die gleiche Intensität hatte wie die herkömmliche drei-wöchentliche Dosis. Alle Frauen, die an der Studie teilnahmen, litten unter Eierstockkrebs im fortgeschrittenen Stadium und hatten mindestens eine platinbasierte Chemotherapie hinter sich.
© Universitätskrankenhaus Linköping
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