News: 'Aufblasbare Nägel' statt Gips
Ein 'aufblasbarer' Nagel soll in Zukunft bei Knochenbrüchen den Gipsverband ersetzen. Diese neue Methode wurde jetzt erstmals in einem österreichischen Krankenhaus bei einem Oberarmbruch erfolgreich angewendet. Das neue Verfahren soll für die betroffenen Patienten eine Reihe von Vorteilen - wie etwa verkürzte Rehabilitationszeiten - bringen.
Die Methode wurde in Deutschland entwickelt und ist inzwischen in einer Reihe von Ländern – etwa auch Israel – perfektioniert worden. Aus Israel stammt auch jener "Spezial-Nagel", der bei der Operation im Krankenhaus Schärding verwendet wurde. Der Nagel besteht aus einer Art "Stahlrohr", das "zusammengepresst" wurde und mittels eines vergleichsweise kleinen Hautschnitts von nur wenigen Zentimetern in den Knochen eingesetzt wird. Das Aufblasen erfolgt mit Hilfe steriler Kochsalzlösung und unter Druck. Der "Nagel" passt sich exakt dem Knochen an.
Geeignet ist diese Methode, wie der Unfallchirurg Primar Hermann Schütz vom Krankenhaus Schärding in einem Interview mit Radio Oberösterreich erläuterte, vor allem für Querbrüche großer Knochen wie Oberschenkel, Unterschenkel oder Oberarm. Auch bei der ersten Anwendung am 20. Juni 2000 handelte es sich um eine Patientin, die sich den Oberarm gebrochen hatte.
Nach dem Einsetzen des Nagels braucht der Patient weder einen Gips noch einen anderen Verband. Der Knochen ist praktisch sofort wieder belastungsstabil und es kann kurz nach der Operation mit heilgymnastischen Übungen begonnen werden. "Die Rehabilitationszeit wird wesentlich verkürzt", berichtete Primar Schütz.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 2.6.1999
"Genhaltiger Schwamm für Beinbrüche?"
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