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Himmelskörper: Aufgeblähter Exoplanet ist ein Leichtgewicht

Ob er so leicht ist, dass er sogar in Milch schwimmt, bleibt fraglich. Sicher ist aber, dass der Exoplanet KELT-11b einen Himmelskörper der Extreme bildet.
Künstlerische Darstellung eines Exoplaneten vor einem Stern

320 Lichtjahren entfernt von uns strahlt hell der Stern KELT-11, weshalb Forscher um Joshua Pepper von der Lehigh University in Bethlehem ihn ins Visier nahmen. Denn das von ihnen auserwählte Kilodegree Extremely Little Telescope (KELT) kann derart helle Sterne von der Erdoberfläche aus beobachten, was anderen stationären Teleskopen nicht mehr gelingt. Dabei entdeckten sie einen Exoplaneten, der zu den bislang ungewöhnlichsten im All zählt: KELT-11b ist ein extrem aufgeblähter Gasgigant, gleichzeitig gehört er zu den am wenigsten dichten Exoplaneten, die bisher nachgewiesen wurden. Dabei war das Transitsignal des Himmelskörpers ziemlich schwach und dauerte sieben Stunden, da sein Stern ein so genannter Unterriese ist. Die Astrophysiker hatten daher Schwierigkeiten, den gesamten Transit in einer Nacht aufzuzeichnen. Um den Planetenstatus sicher festzustellen, mussten sie anschließend noch weitere Beobachtungsdaten sammeln.

KELT-11b ist demnach größer als Jupiter – sein Radius ist ungefähr um ein Drittel größer als der unseres Gasplaneten –, weist aber nur 20 Prozent von dessen Masse auf. Damit nimmt der Exoplanet gegenwärtig Platz 3 unter den am wenigsten dichten Gasriesen im All ein, von denen Astronomen Kenntnis haben. Überrascht waren Pepper und Co vor allem davon, wie extrem aufgebläht der Himmelskörper ist. Der Radius ist doppelt so groß, wie momentane Modellrechnungen eigentlich erlauben. Der Prozess, der zum "Aufpumpen" der Planeten führt, ist jedoch noch nicht ganz verstanden; KELT-11b könnte also vielleicht einige Antworten liefern. Sein Stern befindet sich zudem mehr oder weniger am Ende seiner kosmischen Lebenszeit. Die Astronomen hoffen daher zusätzlich auf Informationen, wie sich Planetensystemen in dieser Phase entwickeln. Weitere Beobachtungszeiten an großen Teleskopen sind schon beantragt und teilweise gesichert.

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