Aufmerksamkeit für Ängstliche
Glückliche Gesichter sieht man gerne, und ein nettes Lächeln wirkt ansteckend. Doch wer seinen Blick durch eine Menschenmenge schweifen lässt, registriert die fröhlichen Mienen zuletzt; am schnellsten rücken Personen mit ängstlichem Blick in unser Bewusstsein. Diese überraschende Tatsache hat eine Gruppe von Wissenschaftlern um Randolph Blake von der Vanderbilt-Universität in Nashville (Tennessee) jetzt herausgefunden.
Informationen über Gesichter werden normalerweise innerhalb von 40 Millisekunden im Gehirn verarbeitet – zu rasch, um Unterschiede in der Schnelligkeit der Wahrnehmung zu messen. Deshalb entwickelten Blake und seine Mitarbeiter für ihre Versuche eine Methode, mit der sie die Verarbeitungsgeschwindigkeit herabsetzten: Sie traktierten das eine Auge der Probanden mit einer Sequenz blitzartiger Bilder, während sie dem anderen das ruhende Testgesicht präsentierten. Wegen der Reizüberflutung auf der einen Seite dauerte es bis zu zehn Sekunden, ehe das statische Gesicht ins Bewusstsein drang.
Wann dies genau geschah, hing dabei deutlich vom Ausdruck ab. War er glücklich, dauerte es am längsten, bis das Gehirn Notiz von ihm nahm. Am schnellsten wurden ängstliche Mienen wahrgenommen, neutrale lagen dazwischen.
Zur Erklärung meinen die Forscher, das Gehirn habe Mechanismen entwickelt, Bedrohungen möglichst prompt zu erfassen. Ängstliche Gesichter könnten Gefahr signalisieren. Eine glückliche Miene sei dagegen ein Zeichen von Sicherheit, die keine unmittelbare Aufmerksamkeit erfordere.
Anna Siever
Informationen über Gesichter werden normalerweise innerhalb von 40 Millisekunden im Gehirn verarbeitet – zu rasch, um Unterschiede in der Schnelligkeit der Wahrnehmung zu messen. Deshalb entwickelten Blake und seine Mitarbeiter für ihre Versuche eine Methode, mit der sie die Verarbeitungsgeschwindigkeit herabsetzten: Sie traktierten das eine Auge der Probanden mit einer Sequenz blitzartiger Bilder, während sie dem anderen das ruhende Testgesicht präsentierten. Wegen der Reizüberflutung auf der einen Seite dauerte es bis zu zehn Sekunden, ehe das statische Gesicht ins Bewusstsein drang.
Wann dies genau geschah, hing dabei deutlich vom Ausdruck ab. War er glücklich, dauerte es am längsten, bis das Gehirn Notiz von ihm nahm. Am schnellsten wurden ängstliche Mienen wahrgenommen, neutrale lagen dazwischen.
Zur Erklärung meinen die Forscher, das Gehirn habe Mechanismen entwickelt, Bedrohungen möglichst prompt zu erfassen. Ängstliche Gesichter könnten Gefahr signalisieren. Eine glückliche Miene sei dagegen ein Zeichen von Sicherheit, die keine unmittelbare Aufmerksamkeit erfordere.
Anna Siever
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben