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News: Aufsteigende Hitze

Die hoch aufgelösten Bilder zweier Vulkane auf der Südhalbkugel des Mars zeigen ein besonders dichtes Netz von Rinnen, in denen einst vermutlich Wasser floss. Wahrscheinlich entstanden sie gerade hier, weil die aufsteigende Wärme die Eis-bedeckten Flanken der Vulkane schmolz.
Die NASA hat allen Grund zu feiern. Am 31. Januar 2001 hatte die Mars-Global-Surveyor-Mission nach mehr als drei Jahren in der Umlaufbahn des roten Planeten mehr Daten gesammelt als alle anderen Sonden zuvor. Damit sind die Hauptziele des Unternehmens erreicht; darunter auch eine detaillierte Karte des Mars. Selbst in der Antarktis kennt man sich nicht so gut aus, wie auf dem Nachbarplaneten - vom Meeresboden ganz zu schweigen.

Zwei Instrumente, die Mars Orbiter Camera (MOC) und das Mars Orbiter Laser Altimeter (MOLA), sorgen dabei immer wieder für Überraschungen. Während MOC einzelne Gesteinsbrocken in der Größenordnung von nur einem Meter auflösen kann, erkennt MOLA Höhenunterschiede von ein bis zwei Zentimetern. So lassen sich auch die lange bekannten Täler und Flussrinnen in nie dagewesener Detailliertheit abbilden. Besonderes Augenmerk richtete sich deshalb nun auf zwei Vulkane auf der Südhalbkugel, die über einen Zeitraum von 3,5 Milliarden Jahren aktiv waren und - wer weiß - vielleicht heute noch sind.

Tracy Gregg vom Department of Geology der State University of New York in Buffalo und ihre Kollegen stießen auf den Flanken jener Vulkane auf das bisher dichteste Netz von Rinnen und Kanälen. Es muss hier also einmal besonders große Mengen von Wasser gegeben haben. Gregg vermutet, dass die Vulkane selbst Ursache dafür waren. Sie führten Wärme aus dem Planeteninneren an die Oberfläche und schmolzen dort vorhandenes Eis.

Form und Gestalt, sowie die Winkel innerhalb der Rinnensysteme deuten darauf hin, dass sie durch ein flüssiges Medium - also vermutlich Wasser - entstanden sind. Auf ähnliche Weise entstehen hier auf der Erde die so genannten Lahars, Schlammströme hoher Dichte, die auf ihrem Weg ins Tal tiefe Erosionsrinnen schaffen. Da die Talsohlen auf dem Mars zudem sehr dunkel erscheinen, vermuten die Forscher, dass es sich um vergleichsweise junge Strukturen handelt. Denn anderswo sind solche Rinnen längst durch die Ablagerung feiner Sedimente hell gefärbt.

Nach Ansicht Greggs wären die Vulkane Tyrrhena Patera und Hadriaca Patera (patera, lat.: Untertasse) vielversprechende Orte für die Entstehung von Leben. Denn neben dem notwendigen Wasser hätten die Laven vielleicht auch wichtige Nähr- und Spurenstoffe geliefert.

Die Bilder der Mars-Global-Surveyor-Mission werden von Malin Space Science Systems gesammelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

  • Quellen
Lunar and Planetary Institute: 32nd Lunar and Planetary Science Conference, Houston, 12. bis 16. März 2001

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