News: Aufsteigende Hitze
Zwei Instrumente, die Mars Orbiter Camera (MOC) und das Mars Orbiter Laser Altimeter (MOLA), sorgen dabei immer wieder für Überraschungen. Während MOC einzelne Gesteinsbrocken in der Größenordnung von nur einem Meter auflösen kann, erkennt MOLA Höhenunterschiede von ein bis zwei Zentimetern. So lassen sich auch die lange bekannten Täler und Flussrinnen in nie dagewesener Detailliertheit abbilden. Besonderes Augenmerk richtete sich deshalb nun auf zwei Vulkane auf der Südhalbkugel, die über einen Zeitraum von 3,5 Milliarden Jahren aktiv waren und - wer weiß - vielleicht heute noch sind.
Tracy Gregg vom Department of Geology der State University of New York in Buffalo und ihre Kollegen stießen auf den Flanken jener Vulkane auf das bisher dichteste Netz von Rinnen und Kanälen. Es muss hier also einmal besonders große Mengen von Wasser gegeben haben. Gregg vermutet, dass die Vulkane selbst Ursache dafür waren. Sie führten Wärme aus dem Planeteninneren an die Oberfläche und schmolzen dort vorhandenes Eis.
Form und Gestalt, sowie die Winkel innerhalb der Rinnensysteme deuten darauf hin, dass sie durch ein flüssiges Medium - also vermutlich Wasser - entstanden sind. Auf ähnliche Weise entstehen hier auf der Erde die so genannten Lahars, Schlammströme hoher Dichte, die auf ihrem Weg ins Tal tiefe Erosionsrinnen schaffen. Da die Talsohlen auf dem Mars zudem sehr dunkel erscheinen, vermuten die Forscher, dass es sich um vergleichsweise junge Strukturen handelt. Denn anderswo sind solche Rinnen längst durch die Ablagerung feiner Sedimente hell gefärbt.
Nach Ansicht Greggs wären die Vulkane Tyrrhena Patera und Hadriaca Patera (patera, lat.: Untertasse) vielversprechende Orte für die Entstehung von Leben. Denn neben dem notwendigen Wasser hätten die Laven vielleicht auch wichtige Nähr- und Spurenstoffe geliefert.
Die Bilder der Mars-Global-Surveyor-Mission werden von Malin Space Science Systems gesammelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
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