REM-Schlaf: Ein echter Blick auf Traumbilder
Von außen wirken die Augenbewegungen eines Menschen in der REM-Schlafphase völlig unkontrolliert und wie zufällig. In Wirklichkeit jedoch lässt der Träumer seinen Blick über eine imaginierte Traumszenerie wandern – so jedenfalls deuten Wissenschaftler um Yuval Nir von der Universität Tel Aviv die Ergebnisse ihrer Studie. Sie haben dazu die elektrischen Nervensignale von Träumern analysiert, die wegen einer bevorstehenden Operation Messelektroden im Gehirn implantiert hatten.
Sie beobachteten, dass es immer rund eine Viertelsekunde nach einer raschen Augenbewegung zu einem Anstieg der Nervenaktivität kam. Damit reagierte das Gehirn im REM-Schlaf genauso, wie wenn die Probanden im Wachzustand im Zimmer umherschauten. Demnach sei es "sehr plausibel, dass sie [während des REM-Schlafs] ein Traumbild betrachteten", erklärt Nir. Die Ergebnisse des Versuchs legen diese Interpretation allerdings nur nahe. Beispielsweise haben die Wissenschaftler keinerlei Versuch unternommen, aus der Hirnaktivität auf den Inhalt des Traums zurückzuschließen. Auch muss nicht jede Regung einer gezielten Blickbewegung entsprechen, das rasche Flackern könnte zum Teil auch andere Ursachen haben.
Andere Forschergruppen hatten schon mit weniger invasiven Methoden versucht, das Rätsel um die schnellen Blickwechsel zu lösen. Dabei hatte sich zumindest manchmal ein Zusammenhang zwischen diesen und den Trauminhalten gezeigt: Probanden, die geweckt wurden und berichteten, von Tennis geträumt zu haben, hatten zuvor häufig nach rechts und links geblickt, berichtet der "New Scientist".
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