Sozialverhalten: Augenblickliches Kräftemessen
Dominante Persönlichkeiten halten aggressiven Blicken anderer stand.
Unter Affen wird der soziale Status meist ohne jegliche körperliche Gewalt verhandelt: Wer in der Hierarchie weiter oben steht, entscheidet lediglich ein Blickgefecht. Auch der Mensch prügelt sich nicht unbedingt um seine soziale Position – einen Wettstreit mit den Augen könnte es aber zumindest unbewusst auch bei ihm geben, wie David Terburg und sein Team von der niederländischen Universität Utrecht berichten. Demnach halten sozial dominante Persönlichkeiten aggressiven Blicken eher stand, während zurückhaltende Geister freundliche Gesichter vorziehen.
Im Experiment betrachteten 40 junge Erwachsene einen Bildschirm, auf dem hintereinander Ovale in blau, grün oder rot erschienen. Darunter tauchten in wechselnder Anordnung drei Punkte der gleichen Farben auf. Die Probanden sollten zunächst die Figur fixieren und dann so schnell wie möglich zum gleichfarbigen Punkt schauen. Kurz zuvor erschien jedes Mal ein Gesicht mit fröhlichem, neutralem oder wütendem Ausdruck – allerdings nur für 33 Millisekunden, so dass die Versuchsteilnehmer es nicht bewusst wahrnehmen konnten. Die Wissenschaftler stoppten die Zeit, in der die Probanden das Oval anschauten, bis sie den Blick zum Punkt hin abwendeten. Im Anschluss an das Experiment füllten die Teilnehmer Fragebögen aus, mit denen die Forscher analysieren konnten, wie überlegen oder unterwürfig sich die Probanden gegenüber Mitmenschen verhalten.
Die Messungen von Terburg und seinen Kollegen zeigten: Je dominanter der Charakter, desto länger blieb der Blick auf denjenigen Formen haften, die ein verärgertes Gesicht verdeckten. Sozial zurückhaltende Teilnehmer schauten dagegen länger die freundlichen Figuren an.
Offenbar gebe es also auch beim Menschen einen unbewusstes und reflexartiges Kräftemessen mit den Augen um die höhere soziale Position, so die Interpretation der Psychologen. Und dominante Charaktere offenbaren sich in Bruchteilen von Sekunden. Wenn sie den Blicken aggressiver Gegenüber ausweichen, haben sie meist schon verloren. (bw)
Im Experiment betrachteten 40 junge Erwachsene einen Bildschirm, auf dem hintereinander Ovale in blau, grün oder rot erschienen. Darunter tauchten in wechselnder Anordnung drei Punkte der gleichen Farben auf. Die Probanden sollten zunächst die Figur fixieren und dann so schnell wie möglich zum gleichfarbigen Punkt schauen. Kurz zuvor erschien jedes Mal ein Gesicht mit fröhlichem, neutralem oder wütendem Ausdruck – allerdings nur für 33 Millisekunden, so dass die Versuchsteilnehmer es nicht bewusst wahrnehmen konnten. Die Wissenschaftler stoppten die Zeit, in der die Probanden das Oval anschauten, bis sie den Blick zum Punkt hin abwendeten. Im Anschluss an das Experiment füllten die Teilnehmer Fragebögen aus, mit denen die Forscher analysieren konnten, wie überlegen oder unterwürfig sich die Probanden gegenüber Mitmenschen verhalten.
Die Messungen von Terburg und seinen Kollegen zeigten: Je dominanter der Charakter, desto länger blieb der Blick auf denjenigen Formen haften, die ein verärgertes Gesicht verdeckten. Sozial zurückhaltende Teilnehmer schauten dagegen länger die freundlichen Figuren an.
Offenbar gebe es also auch beim Menschen einen unbewusstes und reflexartiges Kräftemessen mit den Augen um die höhere soziale Position, so die Interpretation der Psychologen. Und dominante Charaktere offenbaren sich in Bruchteilen von Sekunden. Wenn sie den Blicken aggressiver Gegenüber ausweichen, haben sie meist schon verloren. (bw)
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