Anthropologie: Augenfarbe lässt sich an den Genen ablesen
Wie Varianten verschiedener Gene zusammenwirken, um die Augenfarbe eines Menschen zu bestimmen, glauben Forscher nun besser verstanden zu haben. Allein die Analyse von sechs bestimmten Sequenzvariationen in den beteiligten Augenfarbengenen lasse in neun von zehn Fällen einen zutreffenden Schluss darüber zu, ob jemand blaue oder braune Augen hat, berichten Manfred Kayser von der Erasmus University in Rotterdam und seine Kollegen.
Das Team hatte zuvor 37 minimale Abweichungen (SNPs) in acht Augenfarbengenen von über 6000 Niederländern analysiert. Tiefblaue und -braune Augen können anhand von nur sechs dieser SNPs schon ziemlich sicher erraten werden. Mischaugenfarben, die bei rund zehn Prozent der getesteten vorlagen, sind mit rund 75 Prozent Trefferwahrscheinlichkeit auszumachen.
Die Wissenschaftler möchten mit ihrer Arbeit zum Beispiel forensische Untersuchungen vereinfachen, indem aus der genotypischen Analyse von DNA-Spuren Rückschlüsse auf den Phänotyp, also die äußeren Merkmale eines Individuums gezogen werden. Bis zu einer global verlässlichen genotypischen Augenfarbenanalyse sei aber noch viel Forschungsarbeit nötig. Vergleichbare Voranalysen müssten auch bei möglichst vielen Menschen nichteuropäischer Abstammung aus anderen Regionen der Welt durchgeführt werden, da die Verteilung der typischen SNPs bei ihnen leicht abweichen könnte. (jo)
Das Team hatte zuvor 37 minimale Abweichungen (SNPs) in acht Augenfarbengenen von über 6000 Niederländern analysiert. Tiefblaue und -braune Augen können anhand von nur sechs dieser SNPs schon ziemlich sicher erraten werden. Mischaugenfarben, die bei rund zehn Prozent der getesteten vorlagen, sind mit rund 75 Prozent Trefferwahrscheinlichkeit auszumachen.
Die Wissenschaftler möchten mit ihrer Arbeit zum Beispiel forensische Untersuchungen vereinfachen, indem aus der genotypischen Analyse von DNA-Spuren Rückschlüsse auf den Phänotyp, also die äußeren Merkmale eines Individuums gezogen werden. Bis zu einer global verlässlichen genotypischen Augenfarbenanalyse sei aber noch viel Forschungsarbeit nötig. Vergleichbare Voranalysen müssten auch bei möglichst vielen Menschen nichteuropäischer Abstammung aus anderen Regionen der Welt durchgeführt werden, da die Verteilung der typischen SNPs bei ihnen leicht abweichen könnte. (jo)
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