News: Aus dem Wasser und in die Wälder
Zwei fossile Kieferknochen, die an den Küsten von Estland und Lettland entdeckt wurden, passen möglicherweise genau in diese Kluft. Eher zufällig fand der Paläonthologe Per Ahlberg vom National History Museum in London die beiden Fragmente in den Schubladen zweier Landesmuseen der Ostsee-Anrainer. Nun will er selbst mit seinen Leuten Grabungen an der Küste vornehmen, in der Hoffnung ein ganzes Skelett zu entdecken.
Denn so aufregend der Fund auf den ersten Blick auch wirken mag: Die Unterkiefer-Fragmente sind bloß ein paar Zentimeter lang, zeigen aber mehrere Zahnreihen – anders als alle bisher gemachten Funde aus dieser Zeit. "Anhand der kleinen Bruchstücke lassen sich jedoch keinerlei Aussagen darüber treffen, ob das Tier Beine oder Flossen hatte", meint Ahlberg. Seine Kollegin Jenny Clack von der University of Cambridge meint auch, dass der Fund in die entwicklungsgeschichtliche Lücke zwischen Fischen und Landbewohnern passe, "aber es ist zu früh um zu behaupten, dass diese Wesen auf vier Beinen gingen."
Beide Wissenschaftler vermuten, dass die Fossilien von einem Lebewesen stammen, das sehr dicht mit Panderichthys verwandt ist. Einen Namen bekam die neue Spezies auch schon, nur will Ahlberg ihn geheimhalten, bis er seine Ergebnisse in Paleontology veröffentlicht hat – voraussichtlich im August dieses Jahres. Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 22.3.2000
Disput um fossile Schlangenbeine - Spektrum Ticker vom 11.2.2000
Ein urzeitlicher Unterkiefer – doch leider ohne Zähne
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 14.1.2000
Ein alter Fischkopf
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 4.11.1999
Alte Fische
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