Raumfahrt: Aus für japanische Mondmission
Das gebeutelte japanische Raumfahrtprogramm muss erneut einen Rückschlag verkraften: Nach einer entsprechenden Empfehlung der Raumfahrtbehörde Jaxa wird Japan seine Mondmission Lunar-A nun offenbar endgültig einstellen. Schwierigkeiten bei der Entwicklung hatten den Starttermin mehr als zehn Jahre lang regelmäßig hinausgezögert. In der Zwischenzeit sei die Trägervorrichtung jedoch so baufällig geworden, dass eine Reparatur nicht mehr lohne.
Grund für die Verschiebungen waren Probleme beim Bau zweier Seismometer – so genannter Penetratoren –, die von der Sonde zur Mondoberfläche befördert werden sollten. Nach ihrem Abwurf wären sie dort zwei Meter tief eingedrungen und hätten Daten über den inneren Aufbau des Monds gesammelt. Für den Fall ihrer Fertigstellung plant die Jaxa nun, sie anderen raumfahrenden Nationen zum Kauf anzubieten.
Damit verbleibt die Mission Selene als einzige Mondsonde der Jaxa, die jedoch im Unterschied zu Lunar-A kein Landegerät absetzen wird. Ihr Start wurde von August 2005 erst auf Mitte 2006, dann auf diesen Sommer verschoben.
Seit längerem hat das japanische Raumfahrtprogramm mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen. 1990 etwa sollte der Satellit Hiten eine Sonde auf den Weg zum Mond bringen, was allerdings misslang. 1999 konnte die Marssonde Nozomi ihr Ziel wegen Elektronikproblemen nicht erreichen, und vor knapp vier Jahren hatte eine explodierende Trägerrakete zwei Spionagesatelliten im Flug zerstört.
Die Entscheidung der Jaxa nährt zudem Zweifel an Japans Plänen einer bemannten Mondmission im Jahr 2025 sowie einer fünf Jahre später zu errichtenden Mondbasis. Bisher ist es Japan noch nicht gelungen, einen Menschen ins All zu schicken. (jd)
Grund für die Verschiebungen waren Probleme beim Bau zweier Seismometer – so genannter Penetratoren –, die von der Sonde zur Mondoberfläche befördert werden sollten. Nach ihrem Abwurf wären sie dort zwei Meter tief eingedrungen und hätten Daten über den inneren Aufbau des Monds gesammelt. Für den Fall ihrer Fertigstellung plant die Jaxa nun, sie anderen raumfahrenden Nationen zum Kauf anzubieten.
Damit verbleibt die Mission Selene als einzige Mondsonde der Jaxa, die jedoch im Unterschied zu Lunar-A kein Landegerät absetzen wird. Ihr Start wurde von August 2005 erst auf Mitte 2006, dann auf diesen Sommer verschoben.
Seit längerem hat das japanische Raumfahrtprogramm mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen. 1990 etwa sollte der Satellit Hiten eine Sonde auf den Weg zum Mond bringen, was allerdings misslang. 1999 konnte die Marssonde Nozomi ihr Ziel wegen Elektronikproblemen nicht erreichen, und vor knapp vier Jahren hatte eine explodierende Trägerrakete zwei Spionagesatelliten im Flug zerstört.
Auch bei der Jaxa-Mission zur Untersuchung des Asteroiden Itokawa mit der Sonde Hayabusa häuften sich die Probleme: Der Lander prallte von der Asteroiden-Oberfläche ab, die Sonde verlor erst Treibstoff, dann die Lagekontrolle und schließlich den Funkkontakt zur Bodenstation. Ungewiss ist außerdem, ob das Sammeln von Gesteinsproben erfolgreich war. Dieser Tage wird sich zeigen, ob die mittlerweile stark abgekühlte Sonde zum Leben erweckt werden kann. Sollte dies gelingen, würde sie im Jahr 2010 wieder die Erdumlaufbahn erreichen.
Die Entscheidung der Jaxa nährt zudem Zweifel an Japans Plänen einer bemannten Mondmission im Jahr 2025 sowie einer fünf Jahre später zu errichtenden Mondbasis. Bisher ist es Japan noch nicht gelungen, einen Menschen ins All zu schicken. (jd)
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