Internationale Raumstation: Ausbauarbeiten kommen gut voran
Nach der Ankunft der Raumfähre Endeavour bei der Internationalen Raumstation ISS am 10. Februar 2010 begannen die Astronauten an Bord von Raumfähre und ISS damit, das mitgebrachte Knotenmodul "Tranquility" für die Montage vorzubereiten.
Am 12. Februar stiegen die beiden Astronauten Robert Behnken und Nicholas Patrick zu einem 6,5-stündigen Außenbordeinsatz aus der Luftschleuse der ISS aus und begannen damit, das Tranquility-Modul für das feste Ankoppeln an die ISS vorzubereiten. Sie lösten dafür Transportsicherungen und Abdeckplatten.
Während ihres Außenbordeinsatzes wurde Tranqulity mit dem Roboterarm der ISS aus dem Frachtraum der Raumfähre gehoben und an den endgültigen Bestimmungsort, das baugleiche Knotenmodul "Unity" verbracht. Dort rastete dann der Kopplungsstutzen ein und verband die beiden Teile druckdicht miteinander. Danach begannen die beiden Außenbordarbeiter damit, Strom- und Datenkabel an der Außenseite der ISS zu verbinden.
Einen Tag später konnten die Astronauten von ISS und Raumfähre das neue Modul erstmals betreten, nachdem sich die Bodenstation davon überzeugt hatte, dass Tranquility druckdicht mit der ISS verbunden war. Sofort begannen sie, die an der Frontseite mittransportierte Aussichtskuppel "Cupola" auf ihre Umsetzung und Montage an ihrem endgültigen Arbeitsort vorzubereiten. Die Kuppel wird in Nadir-Richtung montiert, das heißt sie zeigt immer in Richtung Erde auf den Fußpunkt der Umlaufbahn der ISS.
Am 14. Februar 2010 stiegen die beiden Astronauten Robert Behnken und Nick Patrick erneut ins freie All aus und setzten ihre Verkabelungsarbeiten am neuen Modul fort. Diesmal standen die Ammoniak-Kühlleitungen auf dem Programm, die für den Wärmetransport und die Abwärmekontrolle der ISS verantwortlich sind. Die Abwärme entsteht vor allem durch die großen Mengen an Elektronik und elektrischer Systeme, die abgeführt werden muss, damit die ISS nicht innerhalb weniger Stunden überhitzt.
Bei der Montage unterlief dem Astronauten Nicholas Patrick ein kleines Missgeschick, als er eine Abdeckkappe auf einem Verbindunsgschlauch entfernte. Aus der Leitung wurde ein kleiner Schwall flüssigen Ammoniaks frei, der im Weltraum sofort gefror und dabei auch die Außenseite seines Raumanzugs berührte. Das war insofern heikel, da eventuelle Ammoniaktröpfchen bei der Rückehr in die Luftschleuse verdampfen und dann in die Atemluft geraten könnten.
Ammoniak ist ein stark ätzendes Atemgift, das schon bei recht geringen Konzentrationen das Lungengewebe schädigt. Es zeichnet sich durch einen charakteristischen stechenden Geruch aus. Um eine eventuelle Kontamination zu vermeiden, "buken" die beiden Astronauten ihre Raumanzüge nach der Rückkehr in die Luftschleusde aus und konnten alle eventuell vorhandenen Reste vertreiben, bevor sie ihre Helme öffneten.
Im weiteren Verlauf des 14. Februar begannen die beiden Astronauten Terry Virts und Kathryn Hire damit, die Luft aus der "Cupola" für die Umsetzung an den endgültigen Montageort abzulassen. Die Kuppel wird in Nadir-Richtung am Tranquility-Modul montiert, damit die Beobachter von dort einen guten Blick auf die Erde haben und anfliegende Raumschiffe im Blick behalten können.
In der Nacht vom 14. auf den 15. Februar wurde die Kuppel dann abgetrennt und an ihrem endgültigen Montageplatz am Modul Tranquility umgesetzt. Derzeit ist die druckdichte Befestigung und Überprüfung im Gange. Wahrscheinlich werden die Astronauten am 15. oder 16. Februar erstmals ihren "Ausguck" richtig nutzen können.
Für Dienstag, den 16. Februar, ist der letzte der drei geplanten Raumausstiege geplant. Diesmal werden die beiden Astronauten Robert Behnken und Nicholas Patrick die letzten Kabelverbindung von Tranquility anschließen und damit das Modul in die ISS fest integrieren. Da im Inneren des Moduls noch viele Installationsarbeiten zu erledigen sind, verlängerte die US-Raumfahrtbehörde NASA den Flug der Endeavour um einen Tag, die Rückkehr nach Florida ist nun für den 21. Februar 2010 geplant.
Tilmann Althaus
Am 12. Februar stiegen die beiden Astronauten Robert Behnken und Nicholas Patrick zu einem 6,5-stündigen Außenbordeinsatz aus der Luftschleuse der ISS aus und begannen damit, das Tranquility-Modul für das feste Ankoppeln an die ISS vorzubereiten. Sie lösten dafür Transportsicherungen und Abdeckplatten.
Während ihres Außenbordeinsatzes wurde Tranqulity mit dem Roboterarm der ISS aus dem Frachtraum der Raumfähre gehoben und an den endgültigen Bestimmungsort, das baugleiche Knotenmodul "Unity" verbracht. Dort rastete dann der Kopplungsstutzen ein und verband die beiden Teile druckdicht miteinander. Danach begannen die beiden Außenbordarbeiter damit, Strom- und Datenkabel an der Außenseite der ISS zu verbinden.
Einen Tag später konnten die Astronauten von ISS und Raumfähre das neue Modul erstmals betreten, nachdem sich die Bodenstation davon überzeugt hatte, dass Tranquility druckdicht mit der ISS verbunden war. Sofort begannen sie, die an der Frontseite mittransportierte Aussichtskuppel "Cupola" auf ihre Umsetzung und Montage an ihrem endgültigen Arbeitsort vorzubereiten. Die Kuppel wird in Nadir-Richtung montiert, das heißt sie zeigt immer in Richtung Erde auf den Fußpunkt der Umlaufbahn der ISS.
Am 14. Februar 2010 stiegen die beiden Astronauten Robert Behnken und Nick Patrick erneut ins freie All aus und setzten ihre Verkabelungsarbeiten am neuen Modul fort. Diesmal standen die Ammoniak-Kühlleitungen auf dem Programm, die für den Wärmetransport und die Abwärmekontrolle der ISS verantwortlich sind. Die Abwärme entsteht vor allem durch die großen Mengen an Elektronik und elektrischer Systeme, die abgeführt werden muss, damit die ISS nicht innerhalb weniger Stunden überhitzt.
Bei der Montage unterlief dem Astronauten Nicholas Patrick ein kleines Missgeschick, als er eine Abdeckkappe auf einem Verbindunsgschlauch entfernte. Aus der Leitung wurde ein kleiner Schwall flüssigen Ammoniaks frei, der im Weltraum sofort gefror und dabei auch die Außenseite seines Raumanzugs berührte. Das war insofern heikel, da eventuelle Ammoniaktröpfchen bei der Rückehr in die Luftschleuse verdampfen und dann in die Atemluft geraten könnten.
Ammoniak ist ein stark ätzendes Atemgift, das schon bei recht geringen Konzentrationen das Lungengewebe schädigt. Es zeichnet sich durch einen charakteristischen stechenden Geruch aus. Um eine eventuelle Kontamination zu vermeiden, "buken" die beiden Astronauten ihre Raumanzüge nach der Rückkehr in die Luftschleusde aus und konnten alle eventuell vorhandenen Reste vertreiben, bevor sie ihre Helme öffneten.
Im weiteren Verlauf des 14. Februar begannen die beiden Astronauten Terry Virts und Kathryn Hire damit, die Luft aus der "Cupola" für die Umsetzung an den endgültigen Montageort abzulassen. Die Kuppel wird in Nadir-Richtung am Tranquility-Modul montiert, damit die Beobachter von dort einen guten Blick auf die Erde haben und anfliegende Raumschiffe im Blick behalten können.
In der Nacht vom 14. auf den 15. Februar wurde die Kuppel dann abgetrennt und an ihrem endgültigen Montageplatz am Modul Tranquility umgesetzt. Derzeit ist die druckdichte Befestigung und Überprüfung im Gange. Wahrscheinlich werden die Astronauten am 15. oder 16. Februar erstmals ihren "Ausguck" richtig nutzen können.
Für Dienstag, den 16. Februar, ist der letzte der drei geplanten Raumausstiege geplant. Diesmal werden die beiden Astronauten Robert Behnken und Nicholas Patrick die letzten Kabelverbindung von Tranquility anschließen und damit das Modul in die ISS fest integrieren. Da im Inneren des Moduls noch viele Installationsarbeiten zu erledigen sind, verlängerte die US-Raumfahrtbehörde NASA den Flug der Endeavour um einen Tag, die Rückkehr nach Florida ist nun für den 21. Februar 2010 geplant.
Tilmann Althaus
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben