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News: Ausbreitung bösartiger Zellen verhindern

New Yorker Mediziner haben in Experimenten mit Mäusen bösartige Tumore daran hindern können, sich auszubreiten und Metastasen zu bilden. Die Blockade eines bestimmten Rezeptors an der Zelloberfläche und seines Botenstoffs schränkte das Tumorwachstum deutlich ein. Die Arbeit der Wissenschaftler könnte eventuell als Grundlage für neue Methoden der Krebsbekämpfung dienen.
Bei der Beschäftigung mit Diabetes entdeckten Ärzte um Eric Rose an der New Yorker Columbia University vor einigen Jahren das Rezeptormolekül RAGE (receptor of advanced glycation end products). Bei verschiedenen Vorgängen im menschlichen Körper schien das Molekül eine Rolle zu spielen: Nicht nur bei Diabetes, auch beim Wachstum von Nervenzellen, bei Entzündungen und bei der Ausbreitung von Blutgefäßen. Inzwischen kann Eric Rose eine Erklärung dafür nennen: "Wir meinen, RAGE tritt immer dann in Aktion, wenn Zellen an andere Stellen im Körper wandern und sich dort einrichten. In der Regel ist das ein ganz normaler Prozess, zum Beispiel wenn sich Nerven entwickeln. In anderen Fällen wandern Zellen vermittelt durch RAGE aber an Stellen, wo sie einfach nichts zu suchen haben." Dabei tritt RAGE niemals ohne Auftrag in Aktion, es bedarf stets eines Botenmoleküles wie Amphoterin.

Von diesen Erkenntnissen bis zur Krebsforschung war es für die Mediziner nur ein kleiner Schritt. Wenn unser RAGE-Rezeptor gutartigen Zellen den Weg durchs Gewebe bahnt, so sagten sie sich, dann nutzen vielleicht auch bösartige Tumorzellen diesen Mechanismus. Um diese Hypothese zu überprüfen, blockierten Ann Marie Schmidt und ihre Kollegen das Zusammenspiel von RAGE und seinem Boten Amphoterin auf verschiedene Arten (Nature vom 18. Mai 2000). Ihre Versuchsmäuse litten unter Hautkrebs und metastasierenden Gehirntumoren in verschiedenen Stadien. Eric Rose kommentiert: "Im Ergebnis sahen wir, dass jede erdenkbare Art, das RAGE-Amphoterin-Zusammenspiel zu behindern, das Tumorwachstum blockiert. Wir glauben, dass dies eine sehr fundierte wissenschaftliche Bestätigung dafür ist, wie bedeutsam dieser RAGE-Mechanismus für die Tumorentwicklung ist." Ob sich mit diesem Wissen eine neue Klasse von Krebs-Medikamenten herstellen lässt, ist derzeit schwer zu sagen. Dazu ist noch zu wenig über mögliche Nebenwirkungen bekannt.

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