Immunsystem: Ausgang Blutgefäß
Wenn unser Körper schädliche Viren oder Bakterien erkennt und bekämpft, spielen T-Lymphozyten als Teil des erworbenen Immunsystems eine entscheidende Rolle. Sie reifen in der Thymusdrüse heran und wandern von dort an ihren jeweiligen Einsatzort. Auf welchem Weg sie den Thymus verlassen, war bisher jedoch ungeklärt. Arcus A. Zachariah und Jason G. Cyster von der University of California in San Francisco konnten nun zeigen, dass die Immunellen nicht, was nahe läge, die Lymphbahnen, sondern Blutgefäße als Ausgang nutzen.
Die Forscher injizierten Mäusen fluoreszierende Antikörper, die sich an T-Zellen binden können. Dann entfernten sie den Thymus und verfolgten den Weg der leuchtenden Lymphozyten unter einem Fluoreszenzmikroskop. Wie sich zeigte, traten diese an der Grenze zwischen Mark und Rinde des Thymus in Blutgefäße über. Die Innenwand dieser Gefäße besteht dort aus Endothelzellen, die ein spezielles Protein namens S1P produzieren. Werden sie entfernt oder an der Herstellung von S1P gehindert, finden die T-Lymphozyten nicht mehr aus dem Organ heraus.
Die bisherigen Ergebnisse beschränken sich zwar auf Mäuse, Zachariah und Cyster gehen jedoch davon aus, dass im menschlichen Körper die Lymphbahnen ebenfalls eine untergeordnete Rolle bei der Freisetzung von T-Zellen spielen. Nur im Fall einer akuten Krankheit oder bei hohem Alter würden sie eventuell als zusätzliches System genutzt. Die neuen Erkenntnisse sind keineswegs nur von theoretischem Interesse, sondern könnten auch Möglichkeiten eröffnen, die Wundheilung zu fördern und die Immunabwehr zu stärken.
Julia von Sengbusch
Die Forscher injizierten Mäusen fluoreszierende Antikörper, die sich an T-Zellen binden können. Dann entfernten sie den Thymus und verfolgten den Weg der leuchtenden Lymphozyten unter einem Fluoreszenzmikroskop. Wie sich zeigte, traten diese an der Grenze zwischen Mark und Rinde des Thymus in Blutgefäße über. Die Innenwand dieser Gefäße besteht dort aus Endothelzellen, die ein spezielles Protein namens S1P produzieren. Werden sie entfernt oder an der Herstellung von S1P gehindert, finden die T-Lymphozyten nicht mehr aus dem Organ heraus.
Die bisherigen Ergebnisse beschränken sich zwar auf Mäuse, Zachariah und Cyster gehen jedoch davon aus, dass im menschlichen Körper die Lymphbahnen ebenfalls eine untergeordnete Rolle bei der Freisetzung von T-Zellen spielen. Nur im Fall einer akuten Krankheit oder bei hohem Alter würden sie eventuell als zusätzliches System genutzt. Die neuen Erkenntnisse sind keineswegs nur von theoretischem Interesse, sondern könnten auch Möglichkeiten eröffnen, die Wundheilung zu fördern und die Immunabwehr zu stärken.
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