Archäologie: Ausgegrabene Inschriftenplatte enthält römischen Fluch
Eine Inschriftenplatte mit einem eingeritzten Fluch in lateinischer Sprache förderten jetzt Ausgrabungen in der englischen Stadt Leicester zu Tage. Die Bleitafel aus dem zweiten oder dritten Jahrhundert nach Christus gibt Forschern einen einzigartigen Einblick in Alltagskultur, Sprache und Religion des damals römisch geprägten Englands. Archäologen der Universität Leicester hatten in den vergangenen drei Jahren umfangreiche Areale des Stadtzentrums ausgegraben und dabei vor allem Überreste der römischen und mittelalterlichen Stadtgeschichte freigelegt.
Von bereits gefundenen Inschriften mit ähnlichem Inhalt ist bekannt, dass die Platten – anders als das gefundene Objekt – in der Regel aufgerollt und an der Wand eines Tempels oder Schreins angebracht wurden.
Darüber hinaus vermittelt das umgangssprachliche Latein und die Herkunft der Namen einen Eindruck in die kulturellen Verhältnisse in der Provinz Brittania: Es treten sowohl rein römische Namen wie Silvester oder Germanus auf, als auch Namen, die keltischen Ursprungs sind (Riomandus, Cunovendus). Ein Mittelstellung nehmen römische Namen wie Regalis ein, die ausschließlich in keltischen Provinzen vertreten sind. Auch Maglus, die Anrede des Gottes, könnte ein keltischer Titel mit der Bedeutung "Fürst" sein. (jd)
Die bisher nur bruchstückhaft entzifferte Inschrift lautet auf Deutsch: "Dem Gott Maglus gebe ich den Übeltäter, der den Mantel von Servandus stahl. Silvester, Riomandus [...] dass er ihn vor dem neunten Tag zerstöre, die Person, die den Mantel von Servandus stahl [...]". Daran angefügt war eine Liste von 18 oder 19 Verdächtigen, deren weiteres Schicksal jedoch leider nicht verzeichnet ist.
Von bereits gefundenen Inschriften mit ähnlichem Inhalt ist bekannt, dass die Platten – anders als das gefundene Objekt – in der Regel aufgerollt und an der Wand eines Tempels oder Schreins angebracht wurden.
"Dem Gott Maglus gebe ich den Übeltäter, der den Mantel von Servandus stahl. Silvester, Riomandus [...] dass er ihn vor dem neunten Tag zerstöre, die Person, die den Mantel von Servandus stahl"
(römischer Fluch)
Möglicherweise gab es sogar professionelle Fluchschreiber, deren Dienste schriftunkundige Geschädigte in Anspruch nehmen konnten. Insbesondere die einfachere Bevölkerung habe sich dieses Mittels bedient, schließen die Forscher aus den in den Flüchen üblichen Namensformen und dem Wert der gestohlenen Gegenstände. (römischer Fluch)
Darüber hinaus vermittelt das umgangssprachliche Latein und die Herkunft der Namen einen Eindruck in die kulturellen Verhältnisse in der Provinz Brittania: Es treten sowohl rein römische Namen wie Silvester oder Germanus auf, als auch Namen, die keltischen Ursprungs sind (Riomandus, Cunovendus). Ein Mittelstellung nehmen römische Namen wie Regalis ein, die ausschließlich in keltischen Provinzen vertreten sind. Auch Maglus, die Anrede des Gottes, könnte ein keltischer Titel mit der Bedeutung "Fürst" sein. (jd)
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