Palaeomykologie: Ausgestorbenes Baumwesen war gigantischer Pilz
Die bizarren Prototaxiten – bis zu acht Meter hoch wachsende, vor rund 350 Millionen Jahren ausgestorbene Lebewesen des Devons – waren wohl eine imposante Erscheinungsform der Pilze, bestätigen Forscher der Universität Chicago. Zuvor waren Wissenschaftlern sich ein Jahrhundert lang uneins, ob die alten Organismen nicht vielleicht auch Nadelhölzer, Algen oder Flechten gewesen sein könnten.
Nun analysierten Forscher um Kevin Boyce das Verhältnis von Kohlenstoff-Atomen in Proben der Fossile und verglichen sie mit dem bekannter Pflanzen des Devons. Dabei zeigte sich, dass Prototaxiten deutlich stärker schwankende C-13- zu C-12-Gehalte aufweisen. Dies sei eine Folge heterotropher Lebensweise, bei welcher der im Körper eingebaute Kohlenstoff aus der Nahrung stammt statt – wie bei Fotosynthese treibenden Pflanzen – aus dem CO2 der Luft. Die Prototaxiten seien demnach keine Algen oder Flechten, sondern Pilze, schlussfolgert Boyce Team.
Zum gleichen Ergebnis waren Forscher schon 1919 und das Teammitglied Francis Hueber 2001 nach morphologischen Untersuchungen der Fossilanatomie gelangt. Erstmals waren Überreste der Prototaxiten 1859 in Kanada beschrieben worden.
Die Forscher spekulieren noch, wie die Pilzkörper im Devon derart groß werden konnten. Wahrscheinlich existierten in den frühen Wäldern vor rund 400 Millionen Jahren weder pilzfressende Feinde, die den langsamen Wuchs bremsten, noch größere Tiere wie die späteren Dinosaurier, die fragile Riesengewächse regelmäßig niedertrampeln. Auch für nicht Fotosynthese treibende und nach Sonnenlicht strebende Organismen könne sich Gigantenwuchs lohnen, um Sporen in luftiger Höhe abzuwerfen. Von dort können sie dann in Gebieten besser ausbreiten, in denen etwa bevorzugte Wuchsflächen der Prototaxiten kleinflächig und teilweise weit voneinander entfernt vorkommen. (jo)
Nun analysierten Forscher um Kevin Boyce das Verhältnis von Kohlenstoff-Atomen in Proben der Fossile und verglichen sie mit dem bekannter Pflanzen des Devons. Dabei zeigte sich, dass Prototaxiten deutlich stärker schwankende C-13- zu C-12-Gehalte aufweisen. Dies sei eine Folge heterotropher Lebensweise, bei welcher der im Körper eingebaute Kohlenstoff aus der Nahrung stammt statt – wie bei Fotosynthese treibenden Pflanzen – aus dem CO2 der Luft. Die Prototaxiten seien demnach keine Algen oder Flechten, sondern Pilze, schlussfolgert Boyce Team.
Zum gleichen Ergebnis waren Forscher schon 1919 und das Teammitglied Francis Hueber 2001 nach morphologischen Untersuchungen der Fossilanatomie gelangt. Erstmals waren Überreste der Prototaxiten 1859 in Kanada beschrieben worden.
Die Forscher spekulieren noch, wie die Pilzkörper im Devon derart groß werden konnten. Wahrscheinlich existierten in den frühen Wäldern vor rund 400 Millionen Jahren weder pilzfressende Feinde, die den langsamen Wuchs bremsten, noch größere Tiere wie die späteren Dinosaurier, die fragile Riesengewächse regelmäßig niedertrampeln. Auch für nicht Fotosynthese treibende und nach Sonnenlicht strebende Organismen könne sich Gigantenwuchs lohnen, um Sporen in luftiger Höhe abzuwerfen. Von dort können sie dann in Gebieten besser ausbreiten, in denen etwa bevorzugte Wuchsflächen der Prototaxiten kleinflächig und teilweise weit voneinander entfernt vorkommen. (jo)
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