Biodiversität: Außergewöhnliches Raubtier entdeckt
Selbst dicht besiedelte Regionen können noch biologische Überraschungen liefern – so wie das Umfeld des Alaotra-Sees auf Madagaskar, wo nun eine Expedition ein wohl sehr seltenes, Fleisch fressendes Säugetier neu entdeckt hat: das Durrell-Vontsira (Salanoia durrelli), benannt nach dem großen britischen Zoologen, Buchautor und Naturschützer Gerald Durrell.
Das katzengroße Durrell-Vontsira gelangte damit vielleicht gerade noch rechtzeitig ins Blickfeld der Wissenschaft, denn sein Lebensraum ist extrem bedroht: Durch die Abholzung der umliegenden Bergwälder schwemmt es nun sehr viel Sedimente in den Alaotra-See. Wind und Regen tragen Pestizide aus umliegenden Feldern ein, die Menschen brennen das Schilf ab und legen mehr und mehr Marschflächen trocken, um sie landwirtschaftlich zu nutzen. Zudem bedrohen eingeschleppte Pflanzen und Tiere das ökologische Gleichgewicht des Sees. Erst im Mai erklärte die IUCN den Delacour-Zwergtaucher für ausgestorben, der ebenfalls nur auf dem See vorkam.
"Die Durrell-Vontsiras sind wahrscheinlich die Raubtiere mit dem kleinsten Verbreitungsgebiet weltweit – und damit wohl auch die am stärksten bedrohten", sagt Frank Hawkins von Conservation International. "Die Feuchtgebiete des Alaotra-Sees stehen unter enormen Nutzungsdruck, und nur rasche Schutzmaßnahmen können die Ausrottung der Art verhindern. Das Vontsira könnte dabei als Leitart für den Naturschutz eine bedeutende Rolle spielen." (dl)
Die zu den Madagaskar-Mangusten zählende Spezies ist die erste Neubeschreibung eines Raubtiers auf Madagaskar seit 24 Jahren. Sie wurde nun von einem Team um Fidimalala Bruno Ralainsolo vom Durrell Wildlife Conservation Trust von der Kanalinsel Jersey vorgelegt. Ursprünglich suchten die Biologen 2004 in den ausgedehnten Schilfbeständen des größten madagassischen Süßwassersees nach dem ebenfalls dort hausenden endemischen Bambuslemur, als das unbekannte Tier vor ihrem Boot herumschwamm. Allerdings schafften sie es erst zwei Jahre später, zwei Exemplare zu fangen, die die Existenz der neuen Art bestätigten, wie Ralainsolo erklärt: "Erst dachten wir, dass es sich um Braunschwanz-Vontsiras handelt, die im Regenwald Ostmadagaskars vorkommen. Unterschiede im Schädelbau, der Pfoten und der Zähne beweisen jedoch, dass es sich um ein bislang unbekanntes Lebewesen handelt, das perfekt an das Leben in einem Feuchtgebiet angepasst ist."
Das katzengroße Durrell-Vontsira gelangte damit vielleicht gerade noch rechtzeitig ins Blickfeld der Wissenschaft, denn sein Lebensraum ist extrem bedroht: Durch die Abholzung der umliegenden Bergwälder schwemmt es nun sehr viel Sedimente in den Alaotra-See. Wind und Regen tragen Pestizide aus umliegenden Feldern ein, die Menschen brennen das Schilf ab und legen mehr und mehr Marschflächen trocken, um sie landwirtschaftlich zu nutzen. Zudem bedrohen eingeschleppte Pflanzen und Tiere das ökologische Gleichgewicht des Sees. Erst im Mai erklärte die IUCN den Delacour-Zwergtaucher für ausgestorben, der ebenfalls nur auf dem See vorkam.
"Die Durrell-Vontsiras sind wahrscheinlich die Raubtiere mit dem kleinsten Verbreitungsgebiet weltweit – und damit wohl auch die am stärksten bedrohten", sagt Frank Hawkins von Conservation International. "Die Feuchtgebiete des Alaotra-Sees stehen unter enormen Nutzungsdruck, und nur rasche Schutzmaßnahmen können die Ausrottung der Art verhindern. Das Vontsira könnte dabei als Leitart für den Naturschutz eine bedeutende Rolle spielen." (dl)
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