Zoologie: Baby-Krokodile überleben besser durch Rufe aus dem Ei
Junge Nilkrokodile erhöhen ihre Überlebenswahrscheinlichkeit in den ersten Lebenstagen, indem sie sich bereits im Ei durch Rufe bemerkbar machen. Die kurz vor dem Schlüpfen gut hörbaren "umph! umph!"-Schreie sollen sicherstellen, dass alle Geschwister möglichst gleichzeitig ausschlüpfen und die Mutter sie bewacht. Diese schon seit Jahren anekdotisch bekannte Vermutung haben Amelie Vergne und Nicolas Mathevon von der Université Jean Monnet in Frankreich jetzt durch das Abspielen von Tonbändern bestätigt.
Auch Vogelküken rufen bereits aus dem Ei nach der Familie, um ihre Eltern in Alarmbereitschaft zu versetzen und ein synchronisiertes Schlüpfen aller Geschwister zu ermöglichen. Womöglich geht dieses Verhalten auf den gemeinsamen Archosaurus-Vorfahren zurück. (vsp)
Die Forscher teilten Eier, aus denen innerhalb der nächsten zehn Tage Krokodilkinder schlüpfen sollten, in drei Gruppen, von denen einer Krokodilrufe vorgespielt wurden, eine mit allgemeinem Lärm beschallt und eine in Ruhe gelassen wurde. Alle Eier der mit Rufen beschallten Gruppe schlüpften innerhalb von zehn Minuten, aber auch die Beschallung durch allgemeinen Lärm führte nach einigen Stunden zu einer insgesamt früheren Geburt als in der gänzlich stillen Gruppe.
Die Krokodilmütter wiederum reagierten auf künstlich eingespielte Babyrufe mit gesteigerter Anwesenheit in der Nähe des Nestes oder dem Grabereflex, mit dem sie ihre Eier freilegen. Die Beschallung durch allgemeinen Lärm machte sie nur teilweise aufmerksamer.
Auch Vogelküken rufen bereits aus dem Ei nach der Familie, um ihre Eltern in Alarmbereitschaft zu versetzen und ein synchronisiertes Schlüpfen aller Geschwister zu ermöglichen. Womöglich geht dieses Verhalten auf den gemeinsamen Archosaurus-Vorfahren zurück. (vsp)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.