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Nanotechnologie: Bärenstarke Nanomuskeln

Nanoröhrchen unter Beschuss
Die Familie der Kohlenstoffröhrchen und -bälle umfasst Vertreter mit geschlossenen Wänden, die einen Hohlraum umgeben. Füllt man diesen Hohlraum mit einer Substanz und beschießt das Ganze mit Elektronen, kann sich die Kohlenstoffhaut so sehr zusammenziehen, dass in ihrem Inneren ein Zehntel des Drucks im Erdzentrum entsteht. Zu diesem Ergebnis sind Wissenschaftler um Litao Sun von der Universität Mainz gelangt.

Der Elektronenbeschuss schlägt einige Kohlenstoffatome aus dem Molekülverband heraus. Bei ausreichend hohen Temperaturen wandern die entstehenden Löcher weiter, bis es dem Molekül gelingt, sich neu zu arrangieren und ein neues intaktes Gitter auszubilden. Weil dadurch natürlich das eingeschlossene Volumen abnimmt, steigt der interne Druck entsprechend an.

Nanoröhrchen unter Beschuss | Unter Elektronenbeschuss verhält sich ein Nanoröhrchen wie eine Zahnpastatube und presst seine Füllung – ein Eisenkarbid-Nanodraht – heraus.
In ihren Versuchen verfolgten die Forscher mit Elektronenmikroskopen das Geschehen, wenn Nanohüllen mit Füllungen von Eisen und Kobalt auf diese Weise behandelt werden. Wie bei einer Zahnpastatube, auf deren eines Ende man drückt, wich auch die Nanofüllung dem Druck nach Möglichkeit aus – bis zum Platzen. Bis zu 40 Milliarden Pascal Druck haben sich dabei aufgebaut. Im Erdzentrum herrschen etwa 360 Milliarden Pascal.

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