News: Bäume brauchen Halbaffen zum Überleben
1990 haben Jörg Ganzhorn und seine Kollegen von der Universität Hamburg und dem Deutschen Primatenzentrum in Göttingen sich auf den Weg gemacht, um die Nahrung dieser Samenverteiler zu untersuchen. An verschiedenen Stellen in zusammenhängenden und isolierten Waldstücken beobachtete das Team Lemuren, Nagetiere und Vögel beim Fressen von Früchten und untersuchte auch Ausscheidungen nach Samen. Dabei entdeckten die Forscher, daß zwanzig Baumarten, das sind etwa zehn Prozent der Vielfalt der Wälder, hauptsächlich von den braunen Lemuren verbreitet wurden.
Die Annahme der Wissenschaftler bestätigte sich, daß Wälder in denen die braunen Lemuren zum Beispiel durch Jagd ausgerottet sind, eine signifikant geringere Regeneration solcher Bäume aufweisen, die beim Samentransport von der Mithilfe der Halbaffen abhängig sind. "Unsere Arbeit zeigt, daß ein Wald nicht alle Baumarten beibehalten kann, wenn die Lemuren ausgerottet werden", sagt Ganzhorn. Die Forschungsergebnisse sind ein alarmierendes Zeichen dafür, daß Arten- und Naturschutzprojekte in Madagaskar intensiviert werden müssen.
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