Immunsystem: Bakterielle Mitbewohner helfen gegen Grippeviren
Seit Langem wissen wir, dass unser Körper und die in ihm siedelnden Bakterien oft Hand in Hand arbeiten und aufeinander angewiesen sind: An eine geregelte Verdauung wäre zum Beispiel nicht zu denken, wenn unsere Darmflora nicht kräftig dabei mithelfen würde. Und auch unsere Körperabwehr funktioniert wohl ohne bakterielle Hilfe nicht, wie zahlreiche Beispiele belegen. Tatsächlich entscheiden die in uns lebenden, "kommensalen" Bakterien sogar darüber mit, ob eine Immunreaktion erfolgt, demonstrieren nun Forscher um Akiko Iwasaki von der Yale University in New Haven.
Die Wissenschaftler zeigten bei Versuchen mit Mäusen, wie eine Attacke von Influenzaviren sich auswirkt, wenn zuvor die Bakterien im Versuchstier durch Antibiotika abgetötet werden. Der Eingriff bewirkt, dass die zur Virusabwehr dienenden Entzündungsreaktionen nicht ausgelöst werden. Dies liegt offenbar daran, dass das Inflammasom, ein in Körperabwehrzellen stationierter Proteinkomplex, wegen des Ausfalls der Bakterien nicht in Aktion tritt. Im Normalfall würde das Inflammasom verschiedene Reaktionen in Gang bringen, die das letztlich entzündungsauslösende Signal Interleukin-1β freisetzen. Bleibt die Entzündung aber aus, so können sich die Viren deutlich schneller ausbreiten.
Allerdings unterstütze nur eine bestimmte, gegen das Antibiotikum Neomycin anfällige Fraktion der üblichen Bakterienflora im Darm die Abwehrmechanismen gegen Viren in den Lungen, so die Forscher abschließend. Weitere Studien müssen nun klären, welche Keime die Abwehr im gesamten Körper ankurbeln können und ob man womöglich die Darmflora gezielt dazu anleiten kann, den Körper gegen Virusattacken zu wappnen. (jo)
Die Wissenschaftler zeigten bei Versuchen mit Mäusen, wie eine Attacke von Influenzaviren sich auswirkt, wenn zuvor die Bakterien im Versuchstier durch Antibiotika abgetötet werden. Der Eingriff bewirkt, dass die zur Virusabwehr dienenden Entzündungsreaktionen nicht ausgelöst werden. Dies liegt offenbar daran, dass das Inflammasom, ein in Körperabwehrzellen stationierter Proteinkomplex, wegen des Ausfalls der Bakterien nicht in Aktion tritt. Im Normalfall würde das Inflammasom verschiedene Reaktionen in Gang bringen, die das letztlich entzündungsauslösende Signal Interleukin-1β freisetzen. Bleibt die Entzündung aber aus, so können sich die Viren deutlich schneller ausbreiten.
Allerdings unterstütze nur eine bestimmte, gegen das Antibiotikum Neomycin anfällige Fraktion der üblichen Bakterienflora im Darm die Abwehrmechanismen gegen Viren in den Lungen, so die Forscher abschließend. Weitere Studien müssen nun klären, welche Keime die Abwehr im gesamten Körper ankurbeln können und ob man womöglich die Darmflora gezielt dazu anleiten kann, den Körper gegen Virusattacken zu wappnen. (jo)
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