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Zellstrukturen: Bakterieller Stressregulator analysiert

Ein deutlicheres Bild von den Abwehrmechanismen der Bakterien gegen widrige äußere Umstände haben sich Rick Lewis von der britischen Newcastle University und seine Kollegen machen können: Die Forscher enträtselten mit verschiedenen hochauflösenden Aufnahmen die Struktur des "Stressosoms" bis in atomare Details. Dieser aus einigen Proteinen zusammengesetzte Zellkomplex vieler Bakterienarten nimmt unterschiedliche Umweltreize wahr, bewertet und verrechnet sie.

Bei der untersuchten Zelle der Bakterienart Bacillus subtilis bestehen die rund 20 frei durch die Zelle beweglichen Stressosomen aus einem zentralen Kernbereich, der an die Capsid-Hüllstruktur von Viren erinnert. Aus ihm ragen einige sensorische Anhängsel, so die Autoren. Sie spekulieren, dass diese Antennenstrukturen jeweils auf die Wahrnehmung so unterschiedlicher Reize wie ultravioletter Strahlung oder großer Signalmoleküle spezialisiert sind, die dann im Inneren des Stressosoms miteinander abgeglichen werden, um eine Gesamtgefährdung zu ermitteln.

Nach Maßgabe des Stressosoms kann die Zelle dann Gegenmaßnahmen einleiten. Dabei brechen zunächst einige Proteine vom Stressosomkomplex weg, schließlich werden nach einer Signalkaskade bis zu 150 Eiweiße vermehrt gebildet, die an verschiedenen Stellen in den Zellhaushalt des Bakteriums eingreifen. Auch die Stärke dieser Gegenreaktion kann das Stressosom aber womöglich steuern, so Marles-Wright und Co. (jo)
  • Quellen
Marles-Wright, J.: Molecular Architecture of the "Stressosome", a Signal Integration and Transduction Hub. In: Science 322, S. 92–96, 2008.

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