News: Bakterien selbst stellen ihr Vorkommen auf dem Mars in Frage
Mit Hilfe von Transmissions-Elektronenmikroskopischen Aufnahmen konnte ein Team von Wissenschaftlern der Arizona State University, der Iowa State University und der California Polytechnic, eindeutig Nachweise von Mackinawit und Greigit und möglicherweise auch kubischen Eisensulfids finden.
Eines der Eisensulfide, das die Wissenschaftler nicht fanden, war Pyrrhotit, ein Mineral, das in dem jetzt so bekannten Mars Meteorit ALH84001 gefunden wurde und welches häufig als Abbauprodukt von anderen Eisensulfiden auftritt.
Obwohl das Vorkommen von Pyrrhotit als Beweis für Leben auf dem Mars genannt wurde, lassen die Ergebnisse dieser Studie die Vermutung aufkommen, daß die Bakterien die Pyrrhotit-Bildung gerade verhindern.
Die Untersuchung liefert Hinweise darauf, daß die Bakterien zunächst Mackinawit produzieren, ein nicht-magnetisches Eisensulfid, welches sich dann von selbst in das magnetische Greigit umbildet. Dieser Prozeß könnte aber auch mit kubischem Eisensulfid beginnen, das unstabil ist und rasch zu Mackinawit wird. In den geologischen Umweltverhältnissen, in denen die Bakterien gefunden wurden, könnte eventuell die Reaktionsfolge auch zum Greigit führen, welches dann zu Pyrit und Pyrrhotit zerfällt. Diese Reaktion tritt jedoch nicht auf, wenn die Bakterien anwesend sind.
Diese Untersuchungen widersprechen früheren Studien, in denen Pyrit und Pyrrothit in den Bakterien gefunden wurde. Da keine weiteren Versuche diese Ergebnisse bestätigen konnten, gehen die Wissenschaftler der neuen Studie davon aus, daß in den bisherigen Untersuchungen kubisches Eisensulfid mit Pyrit und Pyrrothit verwechselt wurde, die ähnliche Elektronenbeugungen an ausgewählten Flächen zeigen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 08.12.1997
"Doch nur ein toter Stein?" - Spektrum Ticker vom 19.01.1998
"Viel Lärm um wenig"
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