News: Bakterienähnliche Minikapseln
"Die zusammengesetzte Membran besteht aus drei Schichten", erklärt Wong. "Eine mittlere Lipidschicht, die Plasmamembranen von Zellen ähnelt, ist auf beiden Seiten von Lagen aus Actinfilamenten umgeben. Die Filamente organisieren sich zuerst zu zwei parallelen Anordnungen ober- und unterhalb der Lipidschicht, und dann rollt sich alles spontan zu einer Röhre zusammen."
Die kleinen Kapseln haben in der Natur kein Analogon, aber dieser spontane Zusammenbau erinnert stark an die mehrschichtigen Zellwände der Bakterien, meint der Wissenschaftler. Allerdings benötigen die Protein-Membran-Wechselwirkungen bei lebenden Zellwänden die Hydrolyse von ATP (Adenosintriphosphat) – einem biologischen Energiespeichermolekül- , um ihre Form und Struktur beizubehalten. "Und das ist ein bedeutender Unterschied", erklärt Wong. "Unsere Actin-Membranen befinden sich im Gleichgewicht und brauchen daher keinen Energieaufwand, um intakt zu bleiben."
Der Raum zwischen den verschiedenen Schichten der "künstlichen Bakterienzellwand" ist mit Wasser gefüllt und könnte in der therapeutischen Anwendung dieser kleinen Kapseln Wirkstoffe enthalten, die langsam und gleichmäßig in den Körper diffundieren. Denkbar ist aber auch, dass die Nano-Kapseln als Miniaturschablonen in neuartigen Nanofertigungsprozessen dienen können.
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