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Immunabwehr: Bakterienkontakt der Mutter schützt ungeborene Mäuse vor Allergien

Sind schwangere Mäuse bestimmten Bakterien ausgesetzt, reduziert sich dadurch das Risiko ihrer Nachkommen, allergisches Asthma zu entwickeln. Dies ermittelte ein Team um Melanie Conrad und Harald Renz von der Philipps-Universität Marburg in experimentellen Versuchen.

Die Wissenschaftler nutzten ein spezielles Mausmodell, das allergisches Asthma entwickelt. Wenige Tage vor der Paarung und später auch während der Schwangerschaft wurde den Weibchen mehrmals ein Nasenspray verabreicht, in dem das Bakterium Acinetobacter lwoffii F78 vorkam, das man in Kuhställen findet.

Die Mäuse reagierten mit einem kurzzeitigen Anstieg von Zytokinen, was auf eine leichte Entzündung hindeutet. Zudem wurden vermehrt Signaltransduktionsrezeptoren produziert, die in der Immunabwehr für die Erkennung von Krankheitserregern verantwortlich sind. Gleichzeitig aber wurde erstaunlicherweise die Expression entsprechender Rezeptoren in der Plazenta unterdrückt.

Letztlich gebaren die Mäuse Nachkommen, die kein allergisches Asthma aufwiesen. Die Forscher schließen daraus, dass der Kontakt mit bestimmten Bakterien bereits im Mutterleib vor Allergien schützen kann.

Die Ergebnisse der Studie entsprechen der so genannten Hygiene-Theorie. Sie besagt, dass der deutliche Anstieg von Allergien in den Industrieländern zumindest zum Teil auf überhöhte Hygiene zurückzuführen ist. In mehreren Studien ist in den vergangenen Jahren die positive Wirkung des Kontakts mit Bakterien, wie sie beispielsweise auf Bauernhöfen vorkommen, auf das Immunsystem nachgewiesen worden. (tak)
  • Quellen
Conrad, M. et al.: Maternal TLR signaling is required for prenatal asthma protection by the nonpathogenic microbe Acinetobacter lwoffii F78. In: Journal of Experimental Medicine, 10.1084/jem.20090845, 2009.

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