Medizin: Barack Obama publiziert wissenschaftlichen Fachaufsatz
Womöglich als erster amtierender Regierungschef überhaupt hat US-Präsident Barack Obama einen wissenschaftlichen Fachaufsatz veröffentlicht. In der Untersuchung, die jetzt online vorab im angesehenen Medizinjournal "Journal of the American Medical Association" erschien, analysiert er die Erfolge seiner Gesundheitsreform.
Die "Obamacare", wie das "Gesetz zur bezahlbaren Gesundheitsversorgung" (Affordable Care Act) im Allgemeinen genannt wird, habe die Zahl der Nichtversicherten in nur fünf Jahren um 43 Prozent reduziert – von 16 Prozent im Jahr 2010 auf 9,1 Prozent im Jahr 2015; das entspreche rund 20 Millionen Menschen. In seinem Aufsatz berichtet der Präsident von seinen Motiven und Vorgehensweisen bei der Einrichtung der politisch höchst umstrittenen Gesundheitsreform. Obama belässt es allerdings nicht beim geschichtlichen Überblick: In weiten Teilen seines Aufsatzes diskutiert und analysiert er statistische Belege für die Auswirkungen des Programms auf die Bevölkerung. Der Erfolg von Obamacare gehe beispielsweise nicht auf eine generelle wirtschaftliche Erholung der USA zurück.
Der Aufsatz ist hier kostenfrei einsehbar.
Die Gesundheitsreform stößt auf großen Widerstand seitens der Republikaner. Veränderung sei immer schwierig, schreibt Obama, aber besonders schwierig angesichts der extremen Parteipolitik der Republikaner. Dann zählt er Einzelentscheidungen auf, bei denen Republikaner eine frühere Parteilinie in ihr Gegenteil verkehrt hätten, einfach nur um den Affordable Care Act zu hintertreiben. Republikanische Politiker haben angekündigt, im Fall eines Siegs bei der Präsidentenwahl Obamacare wieder rückgängig zu machen.
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