Island: Baskische Walfänger hatten Stützpunkt auf Island
Die Jagd auf Wale hat eine lange Tradition in Island. Nun legten Archäologen im Westen der Insel eine Walfangstation aus dem 17. Jahrhundert frei. Zur Überraschung der Forscher waren es aber Basken, die hier lebten und Jagd auf Meeressäuger machten. Die Entdeckung ist umso erstaunlicher, da Ausländer zu dieser Zeit auf der Insel eigentlich unerwünscht waren.
In der kleinen Siedlung fanden die Forscher um den Archäologen Ragnar Edvardsson die Hinterlassenschaften der Walfänger: Sie stießen auf eine Rampe, die zu einem offenen Ziegelofen führte. Hier stand – so vermuten die Wissenschaftler – ein großer Kessel, in dem das Walfett, “Blubber“ genannt, zu Tran geschmolzen wurde. In einer angrenzenden Hütte fertigten die Jäger wahrscheinlich die Fässer für das Öl. Ein etwa 100 Quadratmeter großes Gebäude mit drei Räumen identifizierten die Archäologen als Wohnquartier der Seeleute. Hier fanden sie eine Kochstelle, mehrere Töpfe, Eisenwerkzeuge und eine Besonderheit: mindestens zehn Tabakspfeifen aus Ton.
Das Dorf unterschied sich deutlich von isländischen Fischerorten. Vor allem die Keramikpfeifen ließen die Forscher stutzen: Tabakkonsum war nämlich im 17. Jahrhundert in Island nicht gebräuchlich, sehr wohl aber im damaligen Spanien. Gestützt auch auf historische Quellen kamen die Archäologen zu dem Schluss, dass es eine Station baskischer Walfänger war.
“In Karten und Annalen gibt es viele Hinweise darauf, dass Basken seit 1608 die Küste Islands befuhren. Dass sie auch an Land Stützpunkte errichteten, war jedoch völlig unbekannt“ so Edvardsson. “Diese Walfangstation war vor 400 Jahren wohl die einzige ausländische Siedlung Islands.“
Die Jagd auf die riesigen Meerestiere war im 17. Jahrhundert vor Island noch ein gefährliches, aber lukratives Unternehmen. Viele Schiffe strandeten, gingen im Sturm unter oder zerschellten an Eisbergen. In der Saison zwischen April und September konnte eine Fangflotte etwa 10 bis 20 Wale erlegen, wobei aus einem einzigen rund 50 Fässer Tran gewonnen wurden.
Robin Gerst
In der kleinen Siedlung fanden die Forscher um den Archäologen Ragnar Edvardsson die Hinterlassenschaften der Walfänger: Sie stießen auf eine Rampe, die zu einem offenen Ziegelofen führte. Hier stand – so vermuten die Wissenschaftler – ein großer Kessel, in dem das Walfett, “Blubber“ genannt, zu Tran geschmolzen wurde. In einer angrenzenden Hütte fertigten die Jäger wahrscheinlich die Fässer für das Öl. Ein etwa 100 Quadratmeter großes Gebäude mit drei Räumen identifizierten die Archäologen als Wohnquartier der Seeleute. Hier fanden sie eine Kochstelle, mehrere Töpfe, Eisenwerkzeuge und eine Besonderheit: mindestens zehn Tabakspfeifen aus Ton.
Das Dorf unterschied sich deutlich von isländischen Fischerorten. Vor allem die Keramikpfeifen ließen die Forscher stutzen: Tabakkonsum war nämlich im 17. Jahrhundert in Island nicht gebräuchlich, sehr wohl aber im damaligen Spanien. Gestützt auch auf historische Quellen kamen die Archäologen zu dem Schluss, dass es eine Station baskischer Walfänger war.
“In Karten und Annalen gibt es viele Hinweise darauf, dass Basken seit 1608 die Küste Islands befuhren. Dass sie auch an Land Stützpunkte errichteten, war jedoch völlig unbekannt“ so Edvardsson. “Diese Walfangstation war vor 400 Jahren wohl die einzige ausländische Siedlung Islands.“
Die Jagd auf die riesigen Meerestiere war im 17. Jahrhundert vor Island noch ein gefährliches, aber lukratives Unternehmen. Viele Schiffe strandeten, gingen im Sturm unter oder zerschellten an Eisbergen. In der Saison zwischen April und September konnte eine Fangflotte etwa 10 bis 20 Wale erlegen, wobei aus einem einzigen rund 50 Fässer Tran gewonnen wurden.
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