Ökosystemforschung: Baumwachstum: Kein Plus durch Kohlendioxid-Plus
In ausgewachsenen Wäldern profitieren Bäume anscheinend nicht von erhöhten Kohlendioxid-Konzentrationen in der Atmosphäre in ihrem Wachstum und dem Aufbau von Biomasse.
Dies steht im Kontrast zu früheren Untersuchungen: Die dabei ermittelten positiven Gesamtbilanzen in jungen Kieferplantagen lassen sich also nach Ansicht der Wissenschaftler nicht auf reife Naturwälder übertragen.
Zu diesem Schluss kommt eine vierjährige Feldstudie Schweizer Forscher um Christian Körner von der Universität Basel. Sie hatten dafür im Kronenbereich eines Mischwalds ausgehend von einem 45 Meter hohen Kran ein Röhrensystem ausgebracht, mit dem sie die Bäume mit zusätzlichem CO2 begasten. Obwohl die Bäume je nach Art unterschiedlich reagierten, konnten die Wissenschaftler insgesamt nur einen beschleunigten Kohlendioxid-Kreislauf in den Wipfeln registrieren, Stammwachstum und Blattproduktion blieben dagegen während des Zeitraums im normalen Rahmen.
Einzig die vorhandenen Buchen (Fagus sylvatica) zeigten leicht erhöhtes Dickenwachstum ihrer Stämme, während alle anderen Arten (darunter Eichen, Hainbuchen, Ahorn und Linden) unspezifisch reagierten. Die Bäume nahmen zwar insgesamt mehr Kohlendioxid auf, investierten dies allerdings vermehrt in leicht abbaubare Kohlenhydratverbindungen der Blätter, deren Zersatz sich in der Folge beschleunigte. Dabei wurde entsprechend mehr zuvor aufgenommenes CO2 wieder frei gesetzt.
Dies steht im Kontrast zu früheren Untersuchungen: Die dabei ermittelten positiven Gesamtbilanzen in jungen Kieferplantagen lassen sich also nach Ansicht der Wissenschaftler nicht auf reife Naturwälder übertragen.
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