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Artenvielfalt : Bayerns Bierschnecke wurde wiederentdeckt

Der Bierschnegel macht es sich gerne in Vorratskellern gemütlich – ist in Deutschland aber fast ausgestorben. Nun ist in Bayern nach Jahren wieder ein Exemplar aufgetaucht.
Bierschnegel auf Bierflasche

Bierschnegel (Limacus flavus) mögen es kalt und feucht: Nicht umsonst sind die auch als "Kellerschnecken" bekannten Weichtiere nach ihrer Vorliebe für alte, feuchte Gewölbe benannt, häufig also etwa traditionelle Bier- und Vorratskeller. Da diese inzwischen allerdings rar geworden sind, ist auch der Bierschnegel in Deutschland vom Aussterben bedroht. Umso mehr freuen sich Naturschützer nun über einen Fund, den ein Mitglied des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern machte: 22 Jahre nach der letzten Sichtung tauchte in einem Abrisskeller in Wingersdorf im Landkreis Bamberg erstmals wieder ein Bierschnegel in Bayern auf.

Entdeckt wurde die seltene Nacktschnecke durch puren Zufall: Eigentlich sollte der Bierkeller nämlich vor dem Abriss auf Fledermäuse kontrolliert werden. Nun werde man selbstverständlich das Gebäude und die Umgebung auch noch einmal gründlich auf Bierschnegel absuchen, versichern die Experten vom LBV. Die gefundenen Tiere sollen dann in einen anderen Keller umgesiedelt werden.

Der Bierschnegel stammt ursprünglich vermutlich aus Südeuropa, breitete sich dann aber zeitweise über ganz Europa aus. Man erkennt ihn vor allem an seiner orange-gelben Farbe in Kombination mit den blau gefärbten Fühlern. Auf der Speisekarte der Kellerschnecke stehen in erster Linie Karotten, Rüben, Kartoffeln und andere stärkehaltige Pflanzenteile, weshalb sie auch als Vorratsschädling galt. Heute kommt der Bierschnegel außerhalb Bayerns nur noch im Nordosten Deutschlands sowie in Niedersachsen vor.

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