Ausgrabung: Bedeutende Funde im antiken Tiberias
Bei Ausgrabungen des antiken Tiberias, das im heutigen Israel zwischen dem See Genezareth und dem Berg Berenice liegt, legten Yizhar Hirschfeld und Kollegen von der Hebräischen Universität Jerusalem eine Basilika und Reste zahlreicher Geschäfte frei.
Die Basilika stammt aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. und war Sitz des Hohen Rates, des Sanhedrin, der höchsten politischen, juristischen und religiösen Autorität des jüdischen Volkes. Sie hat insgesamt eine Grundfläche von 2000 Quadratmetern. Unter ihrem von Kolonnaden umgebenen Hof, welcher der Bevölkerung als Versammlungsort diente, fanden die Archäologen eine von Säulen getragene Zisterne, die nahezu im Originalzustand erhalten ist. Unter der Empfangshalle fanden sich zudem die Überreste eines Marmorfußbodens aus dem ersten Jahrhundert. Da Marmor in Israel nicht natürlich vorkommt, zeugt ein solcher Fund vom großen Reichtum seines Erbauers. Die Forscher vermuten, dass an dieser Stelle ursprünglich der Palast des Stadtgründers Herodes Antipas stand, einem Sohn von Herodes dem Großen.
Neben der Westfassade der Basilika legten die Wissenschaftler fünfzig Meter einer mit Basalt gepflasterten Straße frei. Dort fanden sie auch die Überreste vieler dort ehemals ansässiger Geschäfte. Die Funde umfassen unter anderem Öllampen, Schmuck, Glas- und Tongefäße sowie verschiedene Bronzemünzen, darunter mehrere ursprünglich aus Konstantinopel stammende Münzen, auf denen Jesus abgebildet ist.
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