News: Beginn von Angst und Schrecken
Phobos und Deimos heißen die beiden kleinen Monde des Mars, über deren Ursprung die Forscher seit langem rätseln. Die Annahme, sie seien eingefangene Asteroiden, scheint jedenfalls zu einfach. Fred Singer glaubt, dass die Brocken Überreste eines großen Urmondes sind.
Obschon sie Angst und Schrecken heißen, kommen die beiden einzigen Monde des Mars eher mickrig daher. Die mehr oder minder kartoffelförmigen Brocken sind kaum größer als Kleinstädte und die Schwerkräfte so gering, dass eine Fußballmannschaft hier bald ihren Ball los wäre - auf Nimmerwiedersehen verschwunden im All.
Einer der Monde - Phobos - kreist gar in nur 6000 Kilometern Entfernung um den Mars und wird schon in einigen Millionen Jahren abstürzen. Auf dieser engen Bahn ist er um einiges schneller als die Rotation seines Planeten. Obwohl sich Phobos vom Mars aus - wie alle anderen Gestirne auch - von Ost nach West bewegt, sieht ihn ein Beobachter von der Marsoberfläche - mehrmals pro Tag - im Westen auf- und im Osten untergehen. Der Rote Planet wird also von seinem Mond überholt.
Deimos hingegen, der kleinere und äußere der beiden Satelliten, bewegt sich nur wenig außerhalb seiner synchronen Bahn: Deimos braucht für seine Bahn um den Mars also beinahe genauso viel Zeit wie der Mars für eine Drehung um seine eigene Achse.
Es sind diese Unterschiede, welche die Entstehungsgeschichte beider Monde so schwerlich rekonstruieren lässt. Viele Forscher vermuten, dass die beiden Marsmonde einst im äußeren Sonnensystem entstanden, in den Bann der Jupiterschwerkraft gerieten und schließlich vom Mars eingefangen wurden. Nur ließ sich dies bisher niemals in einem Modell vollends nachvollziehen. Die bisherigen Theorien "verletzen entweder die physikalischen Gesetze oder stimmen nicht mit den beobachteten Umlaufbahnen überein", meint Fred Singer von der University of Virginia in Arlington.
Weshalb er einen gemeinsamen Ursprung von Phobos und Deimos vermutet - und zwar in Gestalt eines großen Urmondes.
Aufgrund seiner komplexen Berechnungen, in denen Singer die Bahnen von Phobos und Deimos von der Vergangenheit bis in die Zukunft simulierte, mussten sich die Dinge etwa folgendermaßen abgespielt haben: Schon kurz nach der Entstehung des Mars vor 4,6 Milliarden Jahren hat sich der Planet demnach einen großen Satelliten eingefangen, der so groß war und so eng um den Planeten kreiste, dass er im Zerren der mächtigen Gezeitenkräfte zerbrach.
Bald stürzten die größten und schwersten Fragmente entlang spiralförmiger Bahnen auf den Mars - bis schlussendlich zwei Brocken übrigblieben: Phobos und Deimos.
Einen Haken hat die Geschichte allerdings: Wären die beiden Monde einst Teil eines großen Körpers gewesen, müssten sie chemisch und mineralogisch identisch sein. Und das sind sie, zumindest dem äußeren Anschein nach, nicht. Allein die unterschiedliche Bedeckung mit Trümmergesteinen lässt auf unterschiedliche Beschaffenheiten schließen. Genaues weiß man darüber bisher allerdings nicht. Das dichte Netz von Raumsonden in der Region hat derzeit nur Augen für den Mars selbst.
Einer der Monde - Phobos - kreist gar in nur 6000 Kilometern Entfernung um den Mars und wird schon in einigen Millionen Jahren abstürzen. Auf dieser engen Bahn ist er um einiges schneller als die Rotation seines Planeten. Obwohl sich Phobos vom Mars aus - wie alle anderen Gestirne auch - von Ost nach West bewegt, sieht ihn ein Beobachter von der Marsoberfläche - mehrmals pro Tag - im Westen auf- und im Osten untergehen. Der Rote Planet wird also von seinem Mond überholt.
Deimos hingegen, der kleinere und äußere der beiden Satelliten, bewegt sich nur wenig außerhalb seiner synchronen Bahn: Deimos braucht für seine Bahn um den Mars also beinahe genauso viel Zeit wie der Mars für eine Drehung um seine eigene Achse.
Es sind diese Unterschiede, welche die Entstehungsgeschichte beider Monde so schwerlich rekonstruieren lässt. Viele Forscher vermuten, dass die beiden Marsmonde einst im äußeren Sonnensystem entstanden, in den Bann der Jupiterschwerkraft gerieten und schließlich vom Mars eingefangen wurden. Nur ließ sich dies bisher niemals in einem Modell vollends nachvollziehen. Die bisherigen Theorien "verletzen entweder die physikalischen Gesetze oder stimmen nicht mit den beobachteten Umlaufbahnen überein", meint Fred Singer von der University of Virginia in Arlington.
Weshalb er einen gemeinsamen Ursprung von Phobos und Deimos vermutet - und zwar in Gestalt eines großen Urmondes.
Aufgrund seiner komplexen Berechnungen, in denen Singer die Bahnen von Phobos und Deimos von der Vergangenheit bis in die Zukunft simulierte, mussten sich die Dinge etwa folgendermaßen abgespielt haben: Schon kurz nach der Entstehung des Mars vor 4,6 Milliarden Jahren hat sich der Planet demnach einen großen Satelliten eingefangen, der so groß war und so eng um den Planeten kreiste, dass er im Zerren der mächtigen Gezeitenkräfte zerbrach.
Bald stürzten die größten und schwersten Fragmente entlang spiralförmiger Bahnen auf den Mars - bis schlussendlich zwei Brocken übrigblieben: Phobos und Deimos.
Einen Haken hat die Geschichte allerdings: Wären die beiden Monde einst Teil eines großen Körpers gewesen, müssten sie chemisch und mineralogisch identisch sein. Und das sind sie, zumindest dem äußeren Anschein nach, nicht. Allein die unterschiedliche Bedeckung mit Trümmergesteinen lässt auf unterschiedliche Beschaffenheiten schließen. Genaues weiß man darüber bisher allerdings nicht. Das dichte Netz von Raumsonden in der Region hat derzeit nur Augen für den Mars selbst.
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