Kognitionsforschung: Behaarte Zahlenakrobaten
Die Schimpansendame Ai hat ein Faible für Mathematik. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Tetsuro Matsuzawa von der Universität Kioto übt sie seit nunmehr zwei Jahrzehnten Zählen – mit beachtlichem Erfolg: Den Zahlenraum zwischen Eins und Neun beherrscht sie mittlerweile so perfekt, dass ihr das für Ihresgleichen einmalige Kunststück gelang, Mengen nach der Größe zu ordnen und die Anzahl der enthaltenen Objekte korrekt zu beziffern.
Doch wie gut ist das Zahlengedächtnis von Affen wirklich? Selbst Biologen würden spontan sagen: bestimmt schlechter als unseres. Um das zu prüfen, unterzog Matsuzawa nun Universitätsstudenten und Schimpansen einem numerischen Gedächtnistest. Für die Affen traten drei Weibchen mit ihrem fünfjährigen Nachwuchs an – darunter auch Ai mit ihrem Sohn Ayumu. Sie alle hatten zuvor die aufsteigende Reihe der arabischen Ziffern gelernt.
Diese erschienen im Versuch nun durcheinandergewürfelt auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm und wurden nach kurzer Zeit verdeckt. Aus dem Gedächtnis mussten die Teilnehmer dann dorthin deuten, wo die Zahlen in der Reihenfolge von 1 bis 9 gestanden hatten. Die jungen Schimpansen lösten die Aufgabe am schnellsten und mit den wenigsten Fehlern. Anders als bei den Studenten und den erwachsenen Affen verschlechterte sich ihre Trefferquote auch nicht, als die Forscher die Zeit zum Einprägen verkürzten. Am besten schnitt Ais Sohn Ayumu ab – womöglich hat er sein Zahlentalent von der Mutter geerbt.
Christoph Marty
Doch wie gut ist das Zahlengedächtnis von Affen wirklich? Selbst Biologen würden spontan sagen: bestimmt schlechter als unseres. Um das zu prüfen, unterzog Matsuzawa nun Universitätsstudenten und Schimpansen einem numerischen Gedächtnistest. Für die Affen traten drei Weibchen mit ihrem fünfjährigen Nachwuchs an – darunter auch Ai mit ihrem Sohn Ayumu. Sie alle hatten zuvor die aufsteigende Reihe der arabischen Ziffern gelernt.
Diese erschienen im Versuch nun durcheinandergewürfelt auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm und wurden nach kurzer Zeit verdeckt. Aus dem Gedächtnis mussten die Teilnehmer dann dorthin deuten, wo die Zahlen in der Reihenfolge von 1 bis 9 gestanden hatten. Die jungen Schimpansen lösten die Aufgabe am schnellsten und mit den wenigsten Fehlern. Anders als bei den Studenten und den erwachsenen Affen verschlechterte sich ihre Trefferquote auch nicht, als die Forscher die Zeit zum Einprägen verkürzten. Am besten schnitt Ais Sohn Ayumu ab – womöglich hat er sein Zahlentalent von der Mutter geerbt.
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