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Neurologie: Behandlung der Parkinson-Krankheit mit Nikotin?

Nikotin könnte das Sterben von Nervenzellen bei der Parkinson'schen Krankheit reduzieren, befand eine Forschungsgruppe am Parkinson's Institute [1].

In Tierversuchen simulierten Maryka Quick und Kollegen den Beginn der neurodegenerativen Krankheit: Bei Affen vergifteten sie über sechs Monate hinweg Nervenzellen, die auch bei Parkinson-Patienten betroffen sind. Wenn die Affen aber zugleich mit dem Trinkwasser regelmäßig Nikotin aufnahmen, waren am Ende 25 Prozent weniger Neuronen geschädigt als bei einer Kontrollgruppe. Diesem Ergebnis zu Folge könnte Nikotin vielleicht für die Behandlung des Parkinson'schen Leidens in Erwägung gezogen werden.

Dass Nikotin abhängig macht und hohes Suchtpotential birgt, zeigten erneut Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Mithilfe von Positronenemissionstomografie stellten sie fest, dass schon geringste Mengen an Zigarettenrauch einen so hohen Prozentsatz von Nikotinrezeptoren im Gehirn aktivieren, dass die akute Suchtgefahr verständlich wird [2].

Ein bis zwei Züge einer Zigarette aktivieren bereits die Hälfte dieser Rezeptoren. Das Verlangen des täglichen Rauchers nach Zigaretten erlosch erst, wenn nach zweieinhalb bis drei Zigaretten Nikotin an fast alle der Rezeptoren gebunden hatte. Somit sind beim Durchschnittsraucher fast alle dieser Rezeptoren kontinuierlich mit Nikotin gesättigt. Dieser Zustand mache es den Rauchern vermutlich so schwer, ihre Sucht aufzugeben, da sie versuchen diesen Sättigungszustand zu halten, so der Leiter der Studie Arthur Brody.

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