Neuropsychologie: Bei Einsamen bleibt Belohnungszentrum stumm
Das Belohnungszentrum im Gehirn von Menschen, die sich als sozial isoliert empfinden, zeigt eine ungewöhnlich schwache Reaktion auf Abbildungen fröhlicher Menschen. Das ergab ein Experiment des Empathieforschers John Cacioppo von der University of Chicago und seinem Team. Die Wissenschaftler hatten 23 junge Frauen mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie untersucht.
Allerdings können die Forscher nicht sagen, ob sie lediglich eine Folge langer Einsamkeit beobachtet haben oder ob die schwache Belohnungsreaktion den Rückzug aus dem sozialen Leben überhaupt erst auslöse. Letzteres stelle laut Cacioppo eine faszinierende Möglichkeit dar, Einsamkeit zu erklären.
Die schwache neuronale Antwort auf Bilder gut gelaunter Menschen stellten die Forscher im ventralen Striatum fest, das sich normalerweise bei Darstellungen von Nahrungsmitteln oder Geld regt. Anscheinend reagiere es aber auch auf gesellschaftliche Anerkennung oder das Gefühl, geliebt zu werden.
Ebenfalls Unterschiede gab es in der Reaktion auf Abbildungen von Menschen in unangenehmen Situationen: Gesellschaftlich wohl integrierte Probandinnen zeigten in diesem Fall Aktivität in einem Areal im temporoparietalen Kortex, das als ein Sitz des Einfühlungsvermögens gilt. Bei den Teilnehmerinnen, die sich als einsam empfanden, blieb dies weit gehend aus. Offenbar versuchten sie nicht, die Perspektive der abgebildeten Personen einzunehmen, so die Schlussfolgerung der Forscher.
Laut Cacioppo kann sich Einsamkeit ebenso schädlich auf die körperliche Gesundheit auswirken wie Rauchen. Etwa jeder fünfte erwachsene US-Amerikaner ist davon betroffen. (jd)
Allerdings können die Forscher nicht sagen, ob sie lediglich eine Folge langer Einsamkeit beobachtet haben oder ob die schwache Belohnungsreaktion den Rückzug aus dem sozialen Leben überhaupt erst auslöse. Letzteres stelle laut Cacioppo eine faszinierende Möglichkeit dar, Einsamkeit zu erklären.
Die schwache neuronale Antwort auf Bilder gut gelaunter Menschen stellten die Forscher im ventralen Striatum fest, das sich normalerweise bei Darstellungen von Nahrungsmitteln oder Geld regt. Anscheinend reagiere es aber auch auf gesellschaftliche Anerkennung oder das Gefühl, geliebt zu werden.
Ebenfalls Unterschiede gab es in der Reaktion auf Abbildungen von Menschen in unangenehmen Situationen: Gesellschaftlich wohl integrierte Probandinnen zeigten in diesem Fall Aktivität in einem Areal im temporoparietalen Kortex, das als ein Sitz des Einfühlungsvermögens gilt. Bei den Teilnehmerinnen, die sich als einsam empfanden, blieb dies weit gehend aus. Offenbar versuchten sie nicht, die Perspektive der abgebildeten Personen einzunehmen, so die Schlussfolgerung der Forscher.
Laut Cacioppo kann sich Einsamkeit ebenso schädlich auf die körperliche Gesundheit auswirken wie Rauchen. Etwa jeder fünfte erwachsene US-Amerikaner ist davon betroffen. (jd)
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