News: Bei Vollmond unterm Messer
Ich wollte der Sache auf den Grund gehen, denn sollte es tatsächlich für diese Operationen gewissermaßen richtige und falsche Zeitpunkte geben, dann müßte natürlich ein entsprechender Terminplan aufgestellt werden, erläutert Schardtmüller den Grund für seine Studie. Für sie untersuchte er insgesamt 143 Hüftprothesen- und 87 Knieprothesen-Erstimplantationen. Wir haben nur die unkomplizierten Erstimplantationen ausgewertet, weil kompliziertere Operationen auf Grund ihrer Individualität keine eindeutige Aussage bezüglich des Operationsrisikos zulassen, schildert der Arzt.
Für die Untersuchung wurden die Patienten in verschiedene Risikogruppen je nach Mondphase am Operationstag eingeteilt. Anschließend wurden ihr Verbrauch an Eigen- und Fremdblutkonserven, die Krankenhaus-Aufenthaltsdauer nach der Operation und das Auftreten von Komplikationen erhoben und verglichen. Das Ergebnis: Es konnte kein Einfluß der jeweiligen Mondphase auf den Verlauf der Operation oder die Zeit danach festgestellt werden. Die Blutungsgefahr war für alle Risikogruppen gleich hoch, ebenso die durchschnittliche Dauer des Spitalsaufenthaltes und die Komplikationsrate. Im Gegenteil: Die einzige lebensbedrohliche Komplikation ereignete sich bei angeblich günstigem abnehmendem Mond, berichtet Schardtmüller, der aus dem Untersuchungsergebnis schließt: Es ist aus medizinischer Sicht nicht sinnvoll, eine Knie- oder Hüftprothesenimplantation nach dem Kriterium der Mondphase zu planen.
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