Ökologie: Beifangverbot kann Seevögel schädigen
Die Ozeane sind zunehmend überfischt – gleichzeitig werden aber große Mengen an Fisch und anderen Meerestieren als so genannter Beifang wieder über Bord gekippt werden. Von dieser Verschwendung profitieren allerdings auch einige Seevögel wie verschiedene Möwen und vor allem der Basstölpel (Sula bassana): Die unter anderem auf Helgoland brütende Art weist als einziger Seevogel des Nordseeraums seit rund 20 Jahren konstant gute Bruterfolge mit wachsenden Kolonien auf, während Papageitaucher, Seeschwalben oder Tordalke immer wieder gravierende Fehlschläge am Nest hinnehmen mussten.
In einer Studie wollen er und seine Kollegen nun klären, was und wo Basstölpel von verschiedenen Brutplätzen fressen. Die mit Hilfe von GPS aufgenommenen Flugrouten sollen dann mit Schifffahrtsdaten abgeglichen werden: Damit sollen besonders vom Beifangverbot betroffene Populationen ermittelt und abmildernde Strategien entwickelt werden. In diesen Regionen könnte die Beifangmenge langsamer reduziert werden, um den Tieren die Umgewöhnung zu erleichtern.
Wie sehr manche Arten bereits die Fischerei für sich nutzen, zeigt eine weitere Studie von Frederic Bartumeus von der Princeton University und seinem Team [2]: Sie haben beobachtet, dass Gelbschnabelsturmtaucher (Calonectris diomedea) und Balearensturmtaucher (Puffinus mauretanicus) ihre Nahrungssuche im Mittelmeer zeitlich perfekt an den Arbeitsplan der lokalen Fischer angepasst haben. An Wochenenden und Feiertagen, wenn die Seeleute im Hafen bleiben, überfliegen die Vögel große Gebiete ohne erkennbares Muster. Umgekehrt halten sie sich während der Arbeitswoche strikt an die Fahrtlinien der Fischerboote und folgen diesen in bequemer Distanz zu den Nistplätzen.
Keith Hamer von der University of Leeds und seine Kollegen führen diese Unterschiede auf die unterschiedlichen Nahrungsquellen der Vögel zurück [1]: Die meisten Arten litten unter Überfischung und der wärmeren Nordsee, die ihre Beutetiere verdrängt habe – mangels Futter verhungerten dann die Küken. Basstölpel hingegen ziehen auf der Jagd weit umher, und sie folgen häufig den Fischerbooten, deren reichlichen Beifang sie dann aufnehmen. Nun wächst der Druck auf die Europäische Union, dass sie die Praxis unterbindet, dass unerwünschte Meerestiere wieder in die See geworfen werden – eine Maßnahme, die zumindest einzelnen Basstölpelkolonien schwer schaden könnte, warnt Hamer.
In einer Studie wollen er und seine Kollegen nun klären, was und wo Basstölpel von verschiedenen Brutplätzen fressen. Die mit Hilfe von GPS aufgenommenen Flugrouten sollen dann mit Schifffahrtsdaten abgeglichen werden: Damit sollen besonders vom Beifangverbot betroffene Populationen ermittelt und abmildernde Strategien entwickelt werden. In diesen Regionen könnte die Beifangmenge langsamer reduziert werden, um den Tieren die Umgewöhnung zu erleichtern.
Wie sehr manche Arten bereits die Fischerei für sich nutzen, zeigt eine weitere Studie von Frederic Bartumeus von der Princeton University und seinem Team [2]: Sie haben beobachtet, dass Gelbschnabelsturmtaucher (Calonectris diomedea) und Balearensturmtaucher (Puffinus mauretanicus) ihre Nahrungssuche im Mittelmeer zeitlich perfekt an den Arbeitsplan der lokalen Fischer angepasst haben. An Wochenenden und Feiertagen, wenn die Seeleute im Hafen bleiben, überfliegen die Vögel große Gebiete ohne erkennbares Muster. Umgekehrt halten sie sich während der Arbeitswoche strikt an die Fahrtlinien der Fischerboote und folgen diesen in bequemer Distanz zu den Nistplätzen.
Das Fressen von Beifang nützt diesen Tieren aber nicht nur, wie eine frühere Studie bei südafrikanischen Kaptölpeln gezeigt hat: Da es sich häufig um minderwertige Ware handelt, reicht das Futter zwar noch aus, um die Altvögel zu ernähren. Da die entsorgten Fischreste aber weniger Energie enthalten als die übliche Beute wie Sardinen, verhungern viele Jungvögel, denen der Beifang gereicht wurde. (dl)
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