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Urmenschen: Beinahe-Aus nach Trennung

Die Urmutter aller heutigen Menschen lebte vor rund 200000 Jahren in Ostafrika. Doch bevor Homo sapiens die Erde eroberte, war er hunderttausend Jahre lang in zwei geographisch getrennte Populationen aufgespalten. Das schließen Wissenschaftler aus vergleichenden Analysen der mitochondriellen DNA, die über die mütterliche Linie vererbt wird, in verschiedenen Regionen Afrikas. Wahrscheinlich waren widrige Umweltbedingungen die Ursache für die Trennung: Eine Serie schwerer Dürren, die nach jüngsten paläoklimatischen Untersuchungen vor etwa 135000 bis 90000 Jahren Ostafrika heimsuchte, vertrieb den Menschen aus seiner Urheimat.

Einen Teil der Bevölkerung verschlug es in den Süden des Kontinents, einen anderen in den Westen. Doron Behar vom Rambam Medical Center in Haifa und seine Kollegen datieren die Aufspaltung der beiden Linien anhand genetischer Unterschiede auf etwa 150000 Jahre vor heute. Erst im Jungpaläolithikum vor 40000 Jahren vereinigten sich die getrennten Zweige wieder.

Beinahe wäre es nicht mehr dazu gekommen. Die genetischen Daten deuten darauf hin, dass die komplette Menschheit vor etwa 70000 Jahren weniger als 2000 Individuen zählte. Erst mit dem Aufkommen technischer Errungenschaften wie spezialisierter Werkzeuge aus Feuerstein oder Knochen und unter günstigeren klimatischen Bedingungen breitete sich der Mensch schließlich in ganz Afrika und bald darauf auch auf anderen Kontinenten aus.

Lars Fischer

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