Emotionen: Bekannte Gesichter wirken fröhlicher
Menschen schätzen den Gesichtsausdruck anderer Personen als positiver ein, wenn es sich um bekannte Gesichter handelt. Zu diesem Schluss kommt eine Arbeitsgruppe um Evan W. Carr von der Columbia University in New York anhand einer Untersuchung an 50 Studentinnen und Studenten. Wie das Team in "Psychological Science" berichtet, bewerteten die Versuchspersonen beim paarweisen Vergleich konsistent vertraute Gesichter als fröhlicher als unbekannte. Die gleiche Tendenz zeigte sich, als sie Gesichter einzeln auf einer Skala von 0 bis 100 bewerten sollten. Bei verärgerten Gesichtern dagegen fand das Team keine solche Präferenz.
Dass Vertrautheit mit Gesichtern deren Attraktivität und ähnliche zwischenmenschliche Bewertungen verändert, ist bereits bekannt. Ihre Forschung zeige aber, dass bekannte Gesichter auch auf tieferer Ebene anders bewertet würden, so die Arbeitsgruppe. Die Studie erkläre womöglich, weshalb Menschen generell Dinge bevorzugen, die sie schon kennen: Demnach führt Vertrautheit dazu, dass spezifisch positive Eigenschaften noch ein Eckchen positiver gewertet werden. Um diese Hypothese zu testen, veränderte die Arbeitsgruppe neutrale Gesichter mit einem Bildbearbeitungsprogramm, so dass eine Serie des gleichen Gesichts mit Ausdrücken zwischen fröhlich und verärgert entstand. Unter dem Vorwand eines Gedächtnistests ließ sie die Versuchspersonen vorab einen Teil der Gesichter sehen. Das Ergebnis lege nahe, dass Vertrautheit tatsächlich positive Aspekte verstärke und deswegen Vertrautes als positiver empfunden werde, schreiben die Autoren der Veröffentlichung.
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